Methotrexat und geplante Operationen: Absetzen oder nicht?
Die Frage ist ein Dauerbrenner und ebenso wichtig wie ungelöst: Soll man vor einem geplanten operativen Eingriff mit einer MTX-Therapie pausieren und damit einen Schub riskieren, oder soll man die Therapie fortsetzen und das theoretische Risiko von Wundheilungsstörungen in Kauf nehmen? Österreichische Rheumatologen kommen nach einer Literaturrecherche zu dem Schluß: MTX muß perioperativ nicht abgesetzt werden.
Die österreichischen Kolleginnen und Kollegen aus der Sektion Rheumatologie im 2. Department für Medizin am Allgemeinen Krankenhaus in Linz fanden 8 Arbeiten, die für geplante operative Eingriffe bei Patienten mit rheumatoider Arthritis die zwei unterschiedlichen Strategien beim perioperativen Management untersuchten: Absetzen von Methotrexat (MTX) um die Operation herum oder alternativ unveränderte Fortsetzung der MTX-Therapie über den gesamten perioperativen Zeitraum hindurch.
Das Ergebnis aus den Literaturdaten: Die unveränderte Fortsetzung einer laufenden Methotrexat-Therapie ist bei geplanten operativen Eingriffen bei RA-Patienten sicher und verringert gleichzeitig das Risiko von Schubsituationen. Diese Aussage bezieht sich auf die üblichen Dosierungen von MTX und ist damit nicht unmittelbar auf höhere Dosierungen übertragbar. Außerdem weisen die Autoren darauf hin, daß in keiner der vorliegenden Arbeiten die Bedeutung von Begleiterkrankungen (Komorbidität) und des Lebensalters als zusätzliche Risikofaktoren im Zusammenhang mit einer perioperativen MTX-Therapie untersucht wurde.
Referenz:
The place of methotrexate perioperatively in elective orthopedic surgeries in patients with rheumatoid arthritis
Herwig Pieringer , Ulrike Stuby and Georg Biesenbach
Sektion Rheumatologie, 2. Interne Abteilung, Allgemeines Krankenhaus der Stadt Linz, Krankenhausstr. 9, Linz, 4020, Austria
Clin Rheumatol. 2008 Apr 15 [Epub ahead of print]
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