Methotrexat (MTX): Brandneue Erkenntnisse zu einem Klassiker
Nun auch über den Mechanismus belegt: Die parenterale Verabreichung von MTX in Spritzenform ist wirksamer als die orale Tabletteneinnahme. Ein MTX-Versagen ist oft nur ein scheinbares und stellt sich vollkommen anders dar, wenn die Substanz auf ein wirksames Therapieprinzip umgestellt wird.
Damit MTX bei rheumatoider Arthritis wirken kann, muß es nach oraler Einnahme in Tablettenform zunächst absorbiert (in den Körper aufgenommen) und anschließend zu sogenannten MTX-Polyglutamaten (MTXPGs) aktiviert werden.
Dieser Stoffwechselweg variiert von Patient zu Patient zum Teil ganz erheblich.
Durch den Switch von oralem auf parenterales MTX, d.h. den Wechsel von der Tablette auf die MTX-Spritze, kommt es zu einer Verringerung der Krankheitsaktivität (in dieser Studie auf 31%). Parallel ist eine höhere Akkumulation, d.h. die Anreicherung von MTX-Polyglutamaten (MTXPGs) nachweisbar.
Dies ist das wesentliche Ergebnis einer Studie, die auf dem diesjährigen ACR-Kongreß der US-amerikanischen Rheumatologen in Philadelphia vorgestellt wurde.
Wichtig: Bei einem Patienten dieser Studie zeigte sich der positive Effekt der Therapieumstellung erst nach 19 Wochen. Von einem „MTX-Versagen“ sollte deshalb erst gesprochen werden, wenn die Substanz unter Ausschöpfung der bestehenden Möglichkeiten und über einen genügend langen Zeitraum gegeben wurde.
Referenz:
Joel M. Kremer1, Rong Zablocki2 and Thierry Dervieux2, 1Albany Medical College, Albany, NY, 2Cypress Bioscience, San Diego, CA : Switching From Oral to Parenteral Methotrexate Administration Produces Clinical Improvements through Selective Accumulation of Long-Chains Methotrexate Polyglutamates. ACR 2009, Philadelphia, Abstr. 400