Methotrexat at its best – Optimierung des Goldstandards bei Rheumatoider Arthritis
Im Rahmen des EULAR-Kongresses 2017 in Madrid wurden auf dem Medac-Symposium zu Trends und Zukunftsperspektiven von MTX neueste Erkenntnisse zur Methotrexat-Therapie bei Rheumatoider Arthritis vorgestellt.
- MTX ist der Goldstandard in der RA-Therapie, insbesondere vor dem Hintergrund einer optimierten Dosierung und der subkutanen Applikation
- sc MTX in höheren Initialdosen erzielt nicht nur eine bessere Bioverfügbarkeit und Verträglichkeit, sondern kann zudem den Einsatz kostenintensiverer Biologika verzögern
Madrid / Wedel (16. Juni 2017). Die Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung, von der allein in Europa über 6,2 Millionen und weltweit mehr als ca. 17,6 Millionen Menschen sämtlicher Altersgruppen betroffen sind.2 Vor diesem Hintergrund wurde auf dem Medac-Symposium1 im Rahmen des EULAR-Kongresses der hohe Stellenwert einer adäquaten und wirksamen Therapie mit dem therapeutischen Goldstandard Methotrexat (MTX) in den Fokus gestellt. Dieses Arzneimittel war, ist und wird auch künftig das primäre Basistherapeutikum (DMARD) bei Rheumatoider Arthritis sein.
Prof. ULF MUELLER-LADNER, Deutschland, betonte, dass Methotrexat in den aktuellen Leitlinien, einschließlich der aktuellsten der EULAR und des ACR, nach wie vor eine Schlüsselposition einnimmt.3,4 Die Leitlinien empfehlen die DMARD-Monotherapie gegenüber der Kombinationstherapie und führen MTX explizit als initiales Basistherapeutikum der ersten Wahl an. Darüber hinaus hat es sich auch in Kombinationstherapien bewährt. Den Stellenwert von Methotrexat als therapeutischem Goldstandard begründete Prof. MUELLER-LADNER mit der Zuverlässigkeit des Arzneimittels in Bezug auf Wirksamkeit und Sicherheit. Ein großer Vorteil liegt zudem in der subkutanen Gabe. Unter die Haut appliziert, zeigt Methotrexat eine bessere Bioverfügbarkeit5,6,7 und zudem eine bessere Verträglichkeit, da der Gastrointestinaltrakt umgangen wird8. Die letzten Innovationen, wie die höhere Arzneimittelkonzentration von 50 mg/ml und die damit einhergehende Reduzierung des Injektionsvolumens9, sowie die erleichterte Applikation mithilfe der Autoinjektoren von Medac (Metoject®, Metex®, Rasuvo™) fördern zudem die Therapietreue.10,11,12
Dr. CARTER THORNE, Kanada, bestätigte diese Erkenntnisse anhand der Erfahrungen aus der klinischen Praxis. Die Studiendaten der CATCH-Kohorte (Canadian Early Arthritis Cohort) und OBRI-Initiative (Ontario Best Practices Research Initiative) untermauern die Vorteile der subkutanen Applikation und belegen darüber hinaus Vorteile eines optimierten Dosierungsschemas in der Methotrexat-Therapie. So wurde nachgewiesen, dass vor allem in der Initialtherapie der Frühen Rheumatoiden Arthritis eine höhere und subkutane MTX-Gabe mit einem verbesserten Ansprechen und einem geringeren Therapieversagen einhergeht.13,14 Die Daten belegen, dass die subkutane Gabe insbesondere bei Dosierungen ≥ 15 mg/Woche die Resorption verbessert. THORNE betonte, dass „eine ab Therapiebeginn als wöchentliche subkutane Gabe verabreichte optimale MTX-Dosierung von 20–25 mg es ermöglicht, bessere Ergebnisse in diesen Kohorten zu erzielen“.
Dr. JAIME CALVO-ALÉN, Spanien, bestätigte diese Erkenntnisse für Spanien. In einem kürzlich in Rheumatología Clínica veröffentlichten Expertenstatement empfehlen die Autoren höhere Initialdosen von MTX (≥ 15 mg/Woche) sowie die subkutane Applikation.15 Dies begründen sie mit der besseren Bioverfügbarkeit, höheren Wirksamkeit und der aufgrund der parenteralen Anwendung zu erwartenden besseren Therapietreue.
Laut Prof. PAVLA DOLEŽALOVÁ, Tschechische Republik, sind die Erkenntnisse hinsichtlich der verbesserten Wirksamkeit in Abhängigkeit von der Dosis und Art der Verabreichung auf die Behandlung von Kindern mit Juveniler Idiopathischer Arthritis (JIA) übertragbar. Selbst im Zeitalter der Biologika bleibt MTX das Mittel der ersten Wahl, bei JIA ebenso wie bei seltenen Erkrankungen wie der Juvenilen Dermatomyositis und Uveitis bei Kindern. Die Schlüsselposition von Methotrexat beruhe auf seiner therapeutischen Wirksamkeit und dem günstigen Toxizitätsprofil. DOLEŽALOVÁ unterstrich die Bedeutung einer optimierten MTX-Therapie, die auf eine Behandlung mit dem Therapieziel der Remission fokussiert ist. Für ein bestmögliches Behandlungsergebnis und eine anhaltende Remission ist ein früher Behandlungsbeginn unter einem intensiveren Therapieregime von 15 mg/m²/Woche von entscheidender Bedeutung.16
Im Hinblick auf die neuen therapeutischen Wirkstoffe verwies THORNE ebenfalls auf die wirtschaftlichen Aspekte der RA-Therapie. Wie neueste Auswertungen der Kohortenstudie CATCH zeigen, korreliert sc MTX mit einem geringeren Einsatz von Biologika.17 Dieser Befund wird durch aktuelle US-amerikanische Forschungen zu den Kosten im Gesundheitswesen bestätigt. Aus diesen geht hervor, dass durch die subkutane Anwendung von Methotrexat bei Rheumatoider Arthritis der Einsatz kostenintensiverer Therapien verzögert, wenn nicht sogar verhindert wird.18,19
Quellen
- Medac Satelliten-Symposium „Current trends and future perspectives of MTX – do you really know it all?” beim Annual European Congress of Rheumatology (EULAR), Madrid, 15. Juni 2017
- Cross M et al. The global burden of rheumatoid arthritis: estimates from the Global Burden of Disease 2010 study. Annals of the Rheumatic Diseases 2014;73:1316-1322
- Smolen JS et al., EULAR recommendations for the management of rheumatoid arthritis with synthetic and biological disease-modifying antirheumatic drugs: 2016 update Annals of the Rheumatic Diseases Published Online First: 06 March 2017
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