Metabolisches Syndrom bei RA häufiger und mit Krankheitsaktivität assoziiert
Ein metabolisches Syndrom wurde bei den RA-Patienten in dieser Untersuchung häufiger diagnostiziert als bei der gesunden Vergleichskohorte. Auch bestand zwischen dem metabolischen Syndrom und der Krankheitsaktivität ein Zusammenhang. Die größere Prävalenz kardiovaskulärer Risikofaktoren bei der RA legt die Vermutung nahe, dass der proinflammatorische Prozess eine nicht unbedeutende Rolle bei der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen spielt.
Ziel dieser in Brasilien durchgeführten Studie war, die Prävalenz des metabolischen Syndroms (MetS) bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) im Vergleich zu gesunden Personen zu evaluieren und mögliche Zusammenhänge des MetS mit spezifischen, krankheitsbezogenen Faktoren aufzudecken.
In die Untersuchung wurden 283 RA-Patienten und 226 gesunde Kontrollpersonen einbezogen, die hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsverteilung zu den RA-Patienten passten.
Das metabolische Syndrom war gemäß den National Cholesterol Education Program (NCEP) Kriterien definiert. Die Krankheitsaktivität wurde mit dem DAS28 erhoben. Zusätzlich wurde eine standardisierte klinische Untersuchung durchgeführt und nach kardiovaskuläre Risikofaktoren gesucht.
Metabolisches Syndrom bei RA signifikant häufiger
Die Kriterien für das metabolische Syndrom erfüllten 39,2 Prozent der RA-Patienten, während bei den Kontrollpersonen diese Kriterien nur auf 19,2 Prozent zutrafen (p < 0,001). Ein größerer Taillenumfang, erhöhter Blutdruck und ein erhöhter Nüchternblutzucker lagen bei den RA-Patienten häufiger vor als bei den Kontrollpersonen.
Das Risiko für ein metabolischen Syndrom war nach Anwendung multipler logistischer Regressionsanalysen (korrigiert um Alter, Geschlecht und Jahre der Schulbildung) bei den RA-Patienten signifikant größer als bei den Kontrollpersonen (Odds Ratio (OR): 1,87, p = 0,009).
DAS28 bei RA-Patienten mit MetS signifikant höher
Der DAS28 war bei RA-Patienten mit einem metabolischen Syndrom signifikant höher als bei RA-Patienten ohne diesen kardiovaskulären Risikofaktor (3,59 ± 1,27 vs. 3,14 ± 1,53; p = 0,01). Die Krankheitsdauer, ein positiver Rheumafaktor und extraartikuläre Manifestationen waren für RA-Patienten mit und ohne MetS vergleichbar.
Fazit:
Ein metabolisches Syndrom wurde bei den RA-Patienten in dieser Untersuchung häufiger diagnostiziert als bei der gesunden Vergleichskohorte. Auch bestand zwischen dem metabolischen Syndrom und der Krankheitsaktivität ein Zusammenhang. Die größere Prävalenz kardiovaskulärer Risikofaktoren bei der RA legt die Vermutung nahe, dass der proinflammatorische Prozess eine nicht unbedeutende Rolle bei der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen spielt. Eine enge Kontrolle der systemischen Entzündungsaktivität und der modifizierbaren Risikofaktoren wird empfohlen.
Literatur und Link
Metabolic syndrome prevalence is increased in rheumatoid arthritis patients and is associated with disease activity
VR da Cunha1, CV Brenol1, JCT Brenol1, SC Fuchs2, EM Arlindo1,IMF Melo3, CA Machado4, H de Castro Chaves Jr5, RM Xavier1
Scandinavian Journal of Rheumatology
Posted online on March 15, 2012. (doi:10.3109/03009742.2011.626443)
Abstract