Mehr Einfluss der Kassen bei Klinikwahl im Gespräch
Wenn es nach dem Willen der schwarz-gelben Koalition geht, dann sollen die Krankenkassen bald mehr Einfluss auf die Klinikwahl ihrer Versicherten haben. So berichtet die Ärztezeitung über einen Gesetzesantrag der Koalition. Dieser sieht vor, dass die Krankenkassen ihren Versicherten künftig Vorschläge für die Klinikwahl machen dürfen.
Folgen die Patienten der Empfehlung der Krankenkasse, so soll ihnen im Gegenzug für die Aufgabe der Wahlfreiheit die Zuzahlung von zehn Euro pro Tag erlassen werden. Wer also länger das Krankenbett hüten muss, der spart bis zu 280 Euro ein, da die ersten 28 Tage zuzahlungspflichtig sind.
Medienberichten zufolge stößt der Vorschlag jedoch auch innerhalb der Koalition auf Kritik. Laut Ärztezeitung will unter anderem die CSU den Vorschlag nicht mittragen, da die Handlungsfreiheit der Krankenkassen dadurch zu sehr gestärkt werde.
Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) reagierte laut Ärztezeitung ablehnend auf den Vorschlag. So fürchtet DKG-Präsident Alfred Dänzer gar, dass die Kassen so die Krankenhausplanung der Länder unterlaufen könnte. Im schlimmsten Fall führe dies zu einer Existenzgefährung einzelner Krankenhäuser, so Dänzer.
Mitte Juni wird sich der Gesundheitssausschuss mit dem Vorschlag befassen, am 1. August könnte er nach Informationen der Rheinischen Post bereits in Kraft treten.