Leflunomid (Arava) bei früher rheumatoider Arthritis: Ganz aktuelle Ergebnisse vom EULAR-Kongress 2004 in Berlin
In dieser klinischen Studie aus Spanien, die auf dem diesjährigen EULAR-Kongreß in Berlin vorgestellt wurde, wurde die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit von Leflunomid (Arava) bei einer frühen rheumatoiden Arthritis untersucht.
66 Patienten (65.1 % Frauen, Durchschnittsalter 55 Jahre) wurden nach anfänglicher Aufdosierung mit 100 mg pro Tag über 3 Tage mit täglich 20 mg Leflunomid (Arava) behandelt. Zielparameter für die Wirksamkeit waren klinische Daten (der sogenannte Ritchie-Index), die Zahl der geschwollenen und schmerzhaften Gelenke, der allgemeine Schmerz-Score, Müdigkeit, globale Abschätzung der Krankheitsaktivität durch jeweils Arzt und Patient, außerdem Labordaten ( Blutsenkung, C R P, Rheumafaktoren, A N A ), D A S- Score, Funktionskapazität, gemessen im H A Q, sowie der Röntgenverlauf in Aufnahmen von Händen und Füßen.
Bei Einschluß in die Studie betrug die Krankheitsdauer im Mittel 16,5 Wochen.
Die gegenwärtige Zwischenauswertung der Studie berichtet über die Ergebnisse bei 49 bzw. 28 Patienten, die einen Behandlungszeitraum von 24 bzw. 52 Wochen abgeschlossen haben.
Über 24 Wochen verbesserte sich der Richie-Index von 8.0 auf 3.5, die Zahl der geschwollenen Gelenke ging von 7.0 auf 2.0 zurück, der Schmerzscore von 5.8 auf 2.5. Die klinische Aktivität reduzierte sich von einem Ausgangs-DAS-Wert von 3.52 auf einen DAS von 2.27 nach 24 Wochen, entsprechend ging das CRP von 13.2 mg/l auf 6.5 mg/l zurück. Die Funktionskapazität verbesserte sich von einem initialen HAQ-Wert von 1.17 auf einen Wert von 0.55. Dies entspricht auch einer klinisch relevanten Besserung der funktionellen Kapazität.
Die entsprechenden ACR-Ansprechraten betrugen 83% für ACR-20, 43% für ACR-50 und 23% für ACR-70. 22% der Patienten erreichten eine komplette Remission, definiert über einen DAS-Score von < 1.6.
Die Wirksamkeit blieb über den weiteren Behandlungszeitraum von 52 Wochen konstant und zeigte gegenüber den Werten nach 24 Wochen keine signifikanten Unterschiede.
Bereits initial bestand bei 14.2 % der Patienten ein erosiver Verlauf. Über den nachfolgenden Beobachtungszeitraum entwickelten nur 7.1% der Patienten neue Erosionen. Betrachtet man alle Patienten, kam es über einen Zeitraum von 52 Wochen bei 17.8% zu einem radiologischen Progress, der als Zunahme im Larsen-Index von mehr als 2 definiert wurde.
Die Sicherheit von Leflunomid war gut. Bei lediglich 8 Patienten (12.1 % ) mußte die Behandlung wegen Nebenwirkungen abgebrochen werden (Gründe: Durchfälle, Bluthochdruck, Schwindel, Tachykardie, Kopfschmerzen, Leukopenie). Relevante Erhöhungen von Leberwerten traten nicht auf. Bei keinem Patienten war dies ein Abbruchgrund für die Therapie.
Zusammenfassend kommen die Autoren zu dem Ergebnis, daß die Therapie einer frühen rheumatoiden Arthritis mit Leflunomid wirksam und ebenso gut verträglich wie sicher ist. Neben der klinischen Wirksamkeit zeigte sich auch eine günstige Auswirkung auf die Hemmung der radiologischen Progression.
Literatur:
EFFICACY AND TOLERABILITY OF LEFLUNOMIDE IN PATIENTS WITH EARLY ARTHRITIS NOT EXPOSED TO PREVIOUS DMARD
M. Alperi - López , F. J. Ballina - García , J. L. Riestra - Noriega , J. A. Fernández - Sánchez , A. Rama - Seráns , A. Rodríguez Pérez
Rheumatology, Hospital Universitario Central De Asturias, Oviedo, Spain
Abstr. FRI0083