Leflunomid als Viertes im Bunde
Ärzte der Uniklinik in Ankara testeten die Wirksamkeit der Kombination von Leflunomid mit Methotrexat, Sulfasalazin und Hydroxychloroquin bei Patienten mit hartnäckiger RA.
In dieser Studie von Ärzten der Universität Ankara sollte die Wirksamkeit und Sicherheit des Einsatzes von Leflunomid (Arava) als viertes Präparat zu einer schon bestehenden Kombinationstherapie bei der Behandlung einer therapieresistenten rheumatoiden Arthritis getestet werden.
Leflunomid als Ergänzung zu einer Methotrexat-Monotherapie wurde schon mehrfach als erfolgreiche Variante getestet. Leflunomid als weiteres Basismedikament zu einer Kombinationstherapie sei in dieser Form aber bisher noch nicht untersucht worden, meinten die Studien-Ärzte.
38 Patienten mit einem Durchschnittsalter von knapp 50 Jahren, davon 36 Frauen, wurden in diese Studie aufgenommen. Sie hatten bereits über eine Dauer von mindestens 6 Monaten Methotrexat (7,5–20 mg /Woche), Sulfasalazin (2-3 g/Tag) sowie Hydroxychloroquin (200-400 mg/Tag) bekommen. Trotz dieser Kombinationstherapie konnte keine dauerhafte Verbesserung der Krankheitsaktivität ihrer RA erzielt werden.
Als viertes Basismedikament (DMARD) sollte jetzt Leflunomid in einer Dosierung von 10-20 mg/Tag dazu kommen.
Die gesamte Krankheitsdauer der Teilnehmer betrug zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Studie zwischen 10 Monaten und 23 Jahren, die mittlere Behandlungsdauer mit der Kombinationstherapie aus Methotrexat, Sulfasalazin und Hydroxychloroquin betrug etwa 5 Jahre.
Bei allen Patienten wurden im Verlauf der Studie einmal im Monat die Laborwerte auf die Verträglichkeit der Medikamente hin kontrolliert, die Krankheitsaktivität wurde im Halb-Jahres-Abstand gemessen.
Die Kriterien für die Aktivität waren unter anderem:
- DAS 28,
- Dauer der Morgensteifigkeit,
- Anzahl der geschwollenen Gelenke (SWJC),
- Anzahl der schmerzenden Gelenke (TJC),
- Blutsenkungsgeschwindigkeit,
- CRP-Wert.
Bereits innerhalb kurzer Zeit nach Zugabe von Leflunomid zu den bisherigen drei Präparaten besserten sich alle gemessenen Werte. Auch der zusätzliche Verbrauch an Nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) sank deutlich.
In der Tabelle sind einige der Werte zu finden, wie sie sich im Verlauf der 4-fach-Kombinationstherapie entwickelten:
Behandlungsbeginn | 2. Monat | 6. Monat | 12. Monat | |
BSG | 56,1+22,5 | 40,5+20,8 | 29,5+20,5 | 27,7+21,5 |
CRP | 3,9+3,5 | 2,5+3,5 | 1,1+1,3 | 0,8+0,9 |
TJC | 7+3 | 4+3 | 3+3 | 2+3 |
DAS 28 | 3,5+0,7 | 2,7+0,4 | 2,0+0,7 | 1,8+0,9 |
Die Therapie wurde insgesamt gut, ohne besondere Auffälligkeiten, vertragen.
Folgende Nebenwirkungen wurden beobachtet:
- Magen-Darm-Unverträglichkeit: 3x
- Leukopenie (Abfall der Zahl weißer Blutzellen): 8x
- Geschwüre im Mundbereich:2x
- Hautreaktionen: 2x
Die Leberwerte erhöhten sich bei 4 Patienten auf das Zweifache und bei 3 Patienten auf das Dreifache des Normalwertes. Nach einem vorübergehenden Aussetzen der Therapie konnten die Patienten aber weiter an der Studie teil nehmen.
Auch wenn die Dreierkombination normalerweise wirksam und gut verträglich ist, können manche Patienten auf den Zusatz eines weiteren Medikamentes nicht verzichten.
Die behandelnden Ärzte kamen zu dem Ergebnis, dass die Zugabe von Leflunomid als viertes Basismedikament bei Therapieversagen unter einer Dreifach-Kombinationstherapie mit Methotrexat, Sulfasalazin und Hydroxychloroquin helfen kann, die Krankheitsaktivität deutlich zu bessern.
Literatur
M. Calguneri, S. Apras, Z. Ozbalkan, A. Onat, K. Ureten, A. Ertenli, S. Kiraz. Rheumatology, Hacettepe University Faculty of Medicine, Ankara, Turkey. The efficacy and safety of the leflunomide in multi-drug combination therapy for the treatment of the resistant rheumatoid arthritis. SAT0179, EULAR 2005, Vienna