Langzeit-Sicherheitsprofil von Rituximab bei Patienten in klinischen Studien zur RA
Rituximab (MabThera®) wurde in dieser Aktualisierung des Langzeitsicherheitsprofils bei RA-Patienten in klinischen Studien gut vertragen. Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen und Infektionen blieben über die Zeit und über die Behandlungszyklen stabil.
Rituximab ist für die Behandlung von Non-Hodkin Lymphomen und der rheumatoiden Arthritis zugelassen. Es wirkt, indem es an das CD20 Antigen bindet. Das führt zur Depletion von CD20-positiven B-Zellen im Blut und in anderen Kompartimenten. CD20 wird auf Plasmazellen und auf Stammzellen nicht exprimiert, d. h. dass die Zahl der B-Zellen sich nach Behandlungsende wieder erholen kann.
Sicherheit und Wirksamkeit von Rituximab sind in randomisierten, placebo-kontrollierten Studien über sechs bis 12 Monate dokumentiert worden. In offenen Verlängerungsstudien wurden darüber hinaus Sicherheit und Wirksamkeit über mehrere Therapiezyklen mit Rituximab untersucht.
Ziel der Autoren in dieser Studie war die Beschreibung des Sicherheitsprofils von Rituximab bei RA-Patienten, die in klinischen Studien behandelt worden waren.
Wegen des Effekts von Rituximab auf B-Zellen wurden gezielt unerwünschte Wirkungen untersucht, die möglicherweise auf die B-Zell Depletion zurückzuführen sind. Weiterhin standen Sicherheitsaspekte, die für RA-Ratienten relevant sind, im Fokus der Untersuchung. Die Patienten hatten zuvor unzureichend auf TNF-Inhibitoren und/oder Methotrexat (MTX) angesprochen.
Im November 2007 waren 2.578 Patienten mit Rituximab behandelt worden. Das entspricht 5013,5 Patientenjahren. Insgesamt waren 2.244 Patienten mehr als ein Jahr, 851 Patienten mehr als zwei Jahre, 720 Patienten mehr als drei Jahre, 317 Patienten mehr als vier Jahre und 97 Patienten mehr als fünf Jahre beobachtet worden. Alle Patienten hatten mindestens einen Therapiezyklus mit Rituximab durchlaufen.
Die am häufigsten berichtete unerwünschte Wirkung (adverse event, AE) war ein Reaktion auf die Infusion (25 Prozent der Patienten während der ersten Infusion in Zyklus 1). Von den Infusions-bedingten Reaktionen wurden weniger als ein Prozent als schwerwiegend klassifiziert.
Der Anteil der Patienten mit unerwünschten Wirkungen und schwerwiegenden AEs (SAEs, 17,85 Ereignisse/100 Patientenjahre) blieb im Verlauf der folgenden Zyklen stabil. Die Anzahl der schwerwiegenden Infektionen betrug 4,31/100 Patientenjahre.
Auch die Anzahl an Infektionen und schwerwiegenden Infektionen blieb fünf Therapiezyklen mit vier bis sechs Ereignissen/100 Patientenjahre konstant. Im Vergleich zu anderen RA-Patienten und mit der US-Allgemeinbevölkerung bestand kein erhöhtes Malignomrisiko.
Fazit:
Rituximab wurde in dieser Aktualisierung des Langzeitsicherheitsprofils bei RA-Patienten in klinischen Studien gut vertragen. Der Prozentsatz an schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen und Infektionen blieben über die Zeit und über die Behandlungszyklen stabil.
Literatur und Link
Longterm Safety of Patients Receiving Rituximab in Rheumatoid Arthritis Clinical Trials
Ronald F. van Vollenhoven, Paul Emery, Clifton O Bingham III, Edward C. Keystone, Roy Fleischmann, Daniel E. Furst, Katherine Macey, Marianne Sweetser, Ariella Kelman and Ravi Rao
The Journal of Rheumatology, Published online before print January 28, 2010, doi: 10.3899/jrheum.090856 jrheum.090856
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http://jrheum.org/content/early/2010/01/27/jrheum.090856.full.pdf+html