Langzeit-Erfolg des frühen aggressiven Einsatzes von DMARDs bei RA nach 11 Jahren
Remission als Ziel mit engen klinischen Kontrollen führte in dieser Studie bei RA-Patienten mit einer initialen Kombination von Disease Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs) auch nach elf Jahren zu einer geringeren radiologischen Progressionsrate als bei Patienten mit einer DMARD-Monotherapie.
Der Nutzen des frühen, aggressiven Einsatzes von DMARDs bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ist in einer weiteren Studie über elf Jahre bestätigt worden.
„Die frühe Therapie mit Kombinationen verschiedener DMARDs hat gezeigt, dass die radiologische Progression bei der RA für einen Zeitraum von fünf Jahren verzögert werden kann. Der Erfolg dieser therapeutischen Strategie über diese fünf Jahre hinaus war bis jetzt nicht bekannt“ sagte der Hauptautor dieser Studie Dr. Vappu Rantalaiho, vom Tampere University Hospital in Finnland in einer Pressemitteilung. „Wir können jetzt bestätigen, dass der frühe und aggressive Einsatz von DMARDs sogar noch nach 11 Jahren bei den meisten Patienten zu exzellenten Ergebnissen führt.“
Studienziel war die Dokumentation der radiologischen Progression bei 199 Patienten mit früher aktiver RA, die initial mit einer Kombination von drei DMARDs oder einer DMARD-Monotherapie behandelt worden waren. Die Dreierkombination bestand aus Methotrexat, Sulfasalazin und Hydroxychloroquin plus Prednisolon (FINRACo), die DMARD-Monotherapie aus Sulfasalazin mit oder ohne Prednisolon (SINGLE). Nach zwei Jahren konnten die Medikamente unter Beibehaltung des Ziels Remission variiert werden.
Endpunkte waren der Larsen-Score der Röntgenbilder von Händen und Füßen bei Studienbeginn und nach zwei, fünf und nach elf Jahren, sowie die radiologischen Befunde der großen Gelenke nach elf Jahren. Für beide Therapiearme lagen nach elf Jahren Röntgenbilder von jeweils 65 Patienten vor.
Die mittlere Veränderung im Larsen-Score während elf Jahren lag in der FINRACo-Gruppe bei 17 im Vergleich zu 27 in der SINGLE-Gruppe. Bei 87 Prozent der Patienten unter FINRACo und bei 72 Prozent unter SINGLE wurden bei den großen Gelenken nach elf Jahren keine erosiven Veränderung gestgestellt.
„Remission als Ziel mit engen klinischen Kontrollen führte bei den meisten RA-Patienten zu einem langsamen radiologisch sichtbaren Fortschreiten der Gelenkschäden“ schreibend die Studienautoren. „Patienten, die zunächst mit einer DMARD-Kombination behandelt werden, weisen weniger radiologische Schäden auf als die RA-Patienten, die zunächst eine DMARD-Monotherapie erhalten.“
„Die wichtigste Voraussetzung für unsere ausgezeichneten Ergebnisse bei den meisten Patienten war die Behandlungsstrategie mit dem Ziel „Remission“ zu allen Zeitpunkten“ beendete Dr. Rantalaiho seine Ausführungen. „Das Erreichen einer frühen Remission ist für den Langzeit-Erfolg besonders wichtig. Patienten, die nach einem Jahr in einer strikt definierten Remission waren, wiesen während des gesamten Beobachtungszeitraums eine geringere radiologische Progression auf als Patienten, die dieses Therapieziel nicht erreicht hatten.“
Literatur und Links
Early, Aggressive Use of Disease-Modifying Antirheumatic Drugs Recommended CME
News Author: Laurie Barclay, MD
CME Author: Désirée Lie, MD, MSEd
Early combination disease-modifying antirheumatic drug therapy and tight disease control improve long-term radiologic outcome in patients with early rheumatoid arthritis: the 11-year results of the Finnish Rheumatoid Arthritis Combination Therapy trial
Vappu Rantalaiho1 , Markku Korpela1 , Leena Laasonen2 , Hannu Kautiainen3,5 , Salme Järvenpää4 , Pekka Hannonen5 , Marjatta Leirisalo-Repo6 , Harri Blåfield7 , Kari Puolakka8 , Anna Karjalainen9 and Timo Möttönen10 for the FIN-RACo Trial Group
Arthritis Research & Therapy 2010, 12:R122doi:10.1186/ar3060
Abstract