Kombinationstherapie aus Etanercept und Methotrexat vermindert Erosionen
Neuen Studienergebnissen zur Folge bekämpft die Kombinationstherapie aus dem TNF-Blocker Etanercept (Enbrel) und Methotrexat (MTX) nicht nur sehr effektiv die Symptome der rheumatoiden Arthritis, sondern verlangsamt darüber hinaus das Fortschreiten der Gelenkdefekte.
Im bekannten wissenschaftlichen Medizinjournal `The Lancet´ wurden vor kurzem die Ergebnisse einer schwedischen Studie unter der Leitung von Professor Lars Klareskog vorgestellt. In dieser Studie wurde die hervorragende Wirkung der Kombinationstherapie des TNF-Blockers Etanercept (Enbrel) und Methotrexat (MTX) bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis nachgewiesen.
Ingesamt nahmen 686 Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis an der Studie teil. Das mittlere Patientenalter war 53 Jahre und die mittlere Krankheitsdauer betrug 6-7 Jahre. Allen Patienten gemeinsam war, dass sie zuvor mit mindestens einem Basismedikament außer MTX erfolglos behandelt worden waren.
Die Studienteilnehmer wurden nun entweder nur mit MTX bis 20mg, nur mit Enbrel (2 x 25mg pro Woche) oder mit einer Kombination aus beiden Medikamenten behandelt.
Bezüglich der klinischen Symptome bestätigte die Studie was bereits aus anderen Studien und aus der Praxis bekannt ist: Der Therapieerfolg war bei Patienten unter der Kombinationstherapie signifikant größer als bei den Patienten, die nur mit einem der beiden Medikamente behandelt wurden. Nach einem Jahr waren 35% der Kombinationsgruppe beschwerdefrei, in der Enbrel-Gruppe waren es 16% und in der MTX-Gruppe 13%.
Neu war die Erkenntnis, dass das Fortschreiten der radiologisch nachweisbaren Gelenkdefekte (Erosionen) durch die Kombinationstherapie deutlich verlangsamt wurde. 80% der Patienten wiesen im ersten Behandlungsjahr keine Zunahme der Erosionen auf (bei Enbrel waren es 68% und bei MTX 57%).
Diese Studie zeigt, dass sich die Wirkungsweise der beiden Medikamente in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis ergänzt und so zu einer gesteigerten Effektivität führt.
Professor Klareskog hofft, dass die positive Wirkung der Kombinationstherapie, die er bei Patienten mit einer relativen langen Erkrankungsdauer nachgewiesen hat, bei Patienten in einem frühen Krankheitsstadium noch durchschlagender ist. Er empfiehlt, die Behandlung zunächst mit einer Methotrexattherapie zu beginnen und bei Unwirksamkeit gleich eine Kombinationstherapie mit einem TNF-Blocker wie zum Beispiel Etanercept an zu schließen.
Literatur: L.Klareskog et al.: Combination therapy reduces symptoms and joint erosion in rheumatoid arthritis