Kombination von Etanercept mit Leflunomid bei juveniler idiopathischer Arthritis
Eine Analyse der Daten des Deutschen Etanercept-Registers zur juvenilen idiopathischen Arthritis hat vielversprechende Ergebnisse zur Kombination von Etanercept (Enbrel®) mit Leflunomid (Arava®) erbracht.
Etanercept ist für die Monotherapie der polyartikulären idiopathischen Arthritis bei Kindern, die älter als vier Jahre alt sind, zugelassen. Die Autoren gingen der Frage nach, ob bei unzureichender Wirksamkeit von entweder Etanercept oder Leflunomid die Kombination mit der jeweils anderen Therapie Vorteile hat.
Die Register-Daten der 33 Patienten, die mit der Kombination von Etanercept und Leflunomid behandelt waren, wurden im Hinblick auf unerwünschte Wirkungen (vorliegende Berichte) und auf Wirksamkeit (ACR Pedi 30, 50 und 70 Kriterien) evaluiert.
Die Gruppe 1 (n=12) war zunächst mindestens drei Monate lang mit Leflunomid und anschließend zusätzlich mit Etanercept behandelt worden. In Gruppe 2 (n=5) wurde direkt die Kombination eingesetzt. 16 Patienten der Gruppe 3 hatten zunächst Etanercept erhalten bevor zusätzlich Leflunomid eingesetzt wurde.
Zum Zeitpunkt des Therapiebeginns mit Etanercept gab es keine statistisch relevanten Unterschiede bei den Patientenmerkmalen. 14 Patienten waren an einer seronegativen Polyarthritis, drei an einer seropositiven Polyarthritis erkrankt. Weitere Diagnosen waren: erweiterte oder persistierende Oligoarthritis n=5, Arthritis mit Enthesitis n=4, Psoriasisarthritis n=3, systemische juvenile Arthritis n=3, nicht-klassifizierte Arthritis n=1.
Patienten, die zunächst mit Leflunomid behandelt worden waren, zeigten sechs Monaten nach Therapiebeginn mit Etanercept signifikante Ansprechraten nach den ACR Pedi Kriterien. Von den fünf Patienten der Gruppe 2 konnten nur drei Patienten ausgewertet werden. Zwei dieser Patienten sprachen auf die gleichzeitig begonnene Kombinationstherapie gut an. Die Patienten der Gruppe 3 hatten auf die Therapie mit Etanercept schlecht angesprochen. Nach zusätzlicher Behandlung mit Leflunomid trat eine signifikante Besserung ein (s. Grafik).
Insgesamt wurden 11 unerwünschte, jedoch keine schwerwiegenden unerwünschte Wirkungen beschrieben. Leichtere Infektionen wurden siebenmal dokumentiert. Jeweils bei einem Patienten wurde eine Uveitis, generalisierte Schmerzen, Benommenheit und Parästhesien beobachtet. Therapieabbrüche aufgrund unerwünschter Wirkungen wurden nicht vorgenommen.
Fazit:
Die Kombination von Etanercept mit Leflunomid erscheint viel versprechend. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Patienten zunächst mit Etanercept oder Leflunomid behandelt worden waren. Die Kombinationstherapie wurde gut vertragen.
Literatur und Links
[EULAR 2008] [THU0422] SAFETY AND EFFICACY OF COMBINATION THERAPY WITH ETANERCEPT AND LEFLUNOMIDE IN ACTIVE JUVENILE IDIOPATHIC ARTHRITIS
G. Horneff1, I. Foeldvari2, Paediatric Rheumatology Collaborative Study Group 1Paediatrics, Asklepios Clinics, Sankt Augustin; 2Paed. Rheumatology, Private Practitioner, Hamburg, Germany
Abstract
Weitere Informationen auf rheuma-online:
Die Therapie mit Etanercept verbessert das Längenwachstum bei präpubertären Kindern mit juveniler chronischer Arthritis.
EULAR 2007: Anhaltende Sicherheit unter Etanercept bei Kindern mit JRA
rheuma-news: Deutsches Etanercept-Register zur Behandlung der juvenilen idiopathischen Arthritis