Knochenmasseverlust vor dem Beginn einer Rheumatoiden Arthritis bei Personen mit Antikörpern gegen citrullinierte Proteine
In dieser Studie begann die Schädigung der Knochenstruktur bei ACPA-positiven Personen vor dem klinischen Beginn einer Rheumatoiden Arthritis. Diese Ergebnisse revidieren das Konzept, dass Schäden der Knochenstruktur bei RA-Patienten eine ausschließliche Folge der Synovitis sind.
Das Vorliegen von Antikörpern gegen citrullinierte Proteine/Peptide (ACPA)
stellt bei der der Rheumatoiden Arthritis (RA) einen der Hauptfaktoren für den Verlust von Knochenmasse dar. Kürzlich haben Georg Schett und Ellen Gravallese dargestellt, dass ACPAs den Knochenmasseverlust direkt über die Stimulation der Osteoklastendiffenzierung stimulieren. Da ACPAs bereits Jahre vor dem klinischen Beginn einer RA vorliegen können, haben die Autoren dieser Studie die Hypothese aufgestellt, dass ACPA-positive gesunde Personen möglicherweise schon Veränderungen am Knochengerüst aufweisen.
Als Untersuchungsmethode wurde die vergleichende Mikro-CT Analyse der Knochenmikrostruktur der Metacarpophalangealgelenke (MTP, Fingergrundgelenke) von ACPA-positiven und ACPA–negativen gesunden Personen ohne klinische Symptome einer Arthritis gewählt.
Die 15 ACPA-positiven und 15 ACPA-negativen Personen unterschieden sich nicht hinsichtlich des Alters (48,2±4,1 vs 51,4±3,8 Jahre, p=0,57) und der Geschlechtsverteilung.
Bei den ACPA-positiven Personen war die Knochenmineraldichte im Vergleich zu den Kontrollpersonen signifikant reduziert (mittlere±standard error of the mean (SEM) 280±11 vs. 327±6 mg/cm3). Der Knochenverlust basierte auf Veränderungen des kortikalen Knochens mit einer signifikanten (p=0,044) Reduktion der kortikalen Dicke bei den ACPA-positiven Personen (mittlere ±SEM 0,22±0,03mm) im Vergleich zu den Kontrollen (0,32±0,03 mm).
Bereiche der erhöhten Porosität der Kortikalis waren bei den ACPA-positiven Personen signifikant (p=0,0005) ausgedehnter (mittlere±SEM 7,4±1,4%) als bei den ACPA-negativen Kontrollpersonen (1,0±0,3%).
Diskussion
In dieser Studie begann die Schädigung der Knochenstruktur bei ACPA-positiven Personen vor dem klinischen Beginn einer Rheumatoiden Arthritis. Diese Ergebnisse revidieren das Konzept, dass Schäden der Knochenstruktur bei RA-Patienten eine ausschließliche Folge der Synovitis sind.
Literatur und Link
Bone loss before the clinical onset of rheumatoid arthritis in subjects with anticitrullinated protein antibodies
Arnd Kleyer1, Stephanie Finzel1, Jürgen Rech1, Bernhard Manger1, Manuel Krieter1, Francesca Faustini1, Elisabeth Araujo1, Axel J Hueber1, Ulrike Harre1, Klaus Engelke2, Georg Schett1
Ann Rheum Dis doi:10.1136/annrheumdis-2012-202958, Published Online First 21 March 2013
Abstract