Kleine Hobbybauern packen kräftig mit an: Rheuma-Kinder zu Gast auf dem Hutzelberghof
Kinder-Rheumastiftung und Gesundheitsunternehmen Abbott ermöglichen Kindern mit chronisch-entzündlichem Rheuma Aktivferien. 22 Kinder mit chronisch-entzündlichem Rheuma können in ihren Ferien erleben, was es bedeutet „Bauer“ zu sein. Anpacken statt zuschauen – so lautet das Motto auf dem nordhessischen Hutzelberghof.
Neben Kühe melken, Brot backen und Gemüse pflanzen steht für die Kinder mit Rheuma vor allem der gegenseitige Erfahrungsaustausch im Vordergrund. „In Deutschland gibt es etwa 14.000 Kinder mit chronisch-entzündlichem Rheuma. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Teilnehmer der Hutzelberghof-Ferien dort erstmals engeren Kontakt zu anderen Kindern mit Rheuma bekommen“, sagt Alexander Würfel, Geschäftsführer Abbott Deutschland.
„Der Erfahrungsaustausch kann jedoch das Selbstbewusstsein der Kinder fördern und ihnen helfen, im Alltag besser mit der Erkrankung zurechtzukommen.“ Denn während Kinder mit Rheuma in Schule und Freizeit durch Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen häufig an ihre Krankheit erinnert werden, können sie diese auf dem Hutzelberghof eher vergessen – schließlich sind alle in derselben Situation.
„Viele Menschen sind verunsichert, wie sie sich einem Kind mit Rheuma gegenüber verhalten sollen. Dies kann sowohl in der Schule als auch im Alltag bis hin zur Ausgrenzung führen“, weiß Birgit Lievenbrück, Geschäftsführerin der Kinder-Rheumastiftung.
Noch immer ist zu wenig bekannt, dass Rheuma bereits bei Kindern auftreten kann. Die Diagnose Rheuma bedeutet jedoch nicht, dass die Kinder sich nur schonen müssen. „Ganz im Gegenteil: Regelmäßige Bewegung, Sport und auch ausgelassenes Spielen tun ihnen körperlich wie auch seelisch gut.“
Als „Bewegungs-Coach“ ist deshalb Physiotherapeutin Yvonne Kaes dabei. Sie erklärt: „Eine physiotherapeutische Behandlung fördert die Beweglichkeit, kann Schmerzen lindern und auch dazu beitragen, Fehlstellungen zu verhindern oder zu korrigieren.“ Dies ist neben einer effektiven medikamentösen Behandlung ein wichtiger Baustein, um im Erwachsenenalter weniger körperliche Beschwerden zu haben.
Für genügend Bewegung ist auf dem Hutzelberghof gesorgt. So steht unter anderem auf dem täglichen Programm, die Kühe, Schafe, Gänse, Hühner und
Kaninchen zu versorgen.
Doch nicht nur um das Wohl der Tiere wird sich gekümmert, sondern auch um das eigene: Die Kinder lernen auf dem Hutzelberghof beispielsweise, wie sich aus frisch geerntetem Gemüse leckeres Essen zubereiten lässt. Die Nachmittage bieten ausreichend Zeit zum Spielen, Erzählen und Ausruhen, so dass sie voller Erfahrungen und trotzdem erholt vom Hutzel-berghof zurückkehren können.
Die Kinder des Bauernhofprojektes 2011 stammen aus ganz Deutschland und wurden in Zusammenarbeit mit kinderrheumatologischen Kliniken, der Kinder-Rheumastiftung und den örtlichen Elterninitiativen für den Urlaub auf dem Hutzelberghof vorgeschlagen.
Seit sechs Jahren werden die Ferien für Kinder mit entzündlichem Rheuma zwischen 8 und 13 Jahren von der Kinder-Rheumastiftung und Abbott Deutschland ermöglicht.
Über Juvenile Idiopathische Arthritis
Unter dem Begriff „Rheuma“ verbergen sich etwa 400 verschiedene Erkran-kungen, die den gesamten Bewegungsapparat, d. h. Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder betreffen können. Die landläufig als „Kinderrheuma“ bezeichnete juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist eine bisher nicht heilbare Autoimmunerkrankung, die vor allem die Gelenke befällt, aber bei hoher Entzündungsaktivität auch Organe wie Herz, Auge, Nieren und Leber schädigen kann.
Die juvenile idiopathische Arthritis beginnt vom Kleinkindalter bis zum 16. Lebensjahr und verläuft oft chronisch. Bundesweit leiden etwa 14.000 Kinder an chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen. Jedes Jahr kommen etwa 1.500 Neuerkrankungen hinzu. Oftmals beginnen rheumatische Erkrankungen bei Kindern mit einer Schwellung und Schmerzen am Knie oder anderen Gelenken und/oder Fieber. Weiterhin können eine anhaltende Morgensteifigkeit und Überwärmung der Gelenke, die Einnahme von Schonhaltungen sowie eine Augenentzündung Hinweise auf eine JIA liefern.
Wichtig ist, die Krankheit früh zu erkennen und effektiv zu behandeln, um Gelenkschäden vorzubeugen und weiterhin ein möglichst unbeeinträchtigtes Leben führen zu können. Die medizinisch-therapeutische Behandlung ist in kinderrheumatologischen Behandlungszentren untrennbar verbunden mit psychosozialer Betreuung der Familien und Eingliederungshilfe in Schule und Beruf, um eine Chancengleichheit zu gewährleisten. Die oft gute Prognose bei konsequenter frühzeitiger Behandlung ermöglicht eine weitgehende Teilnahme am Alltag.
Über Abbott
Abbott ist ein breit aufgestelltes, weltweit tätiges Gesundheitsunternehmen, das sich auf die Erforschung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Arzneimitteln und medizinischen Produkten einschließlich Ernährung, Medizintechnik und Diagnostika konzentriert. Das Unternehmen beschäftigt nahezu 90.000 Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte in mehr als 130 Ländern. In Deutschland ist Abbott mit mehr als 5.000 Mitarbeitern an seinem Hauptsitz in Wiesbaden sowie den Standorten in Ludwigshafen, Wetzlar, Rangendingen, Ettlingen, Hannover und Neustadt am Rübenberge vertreten.
Über die Kinder-Rheumastiftung
Jungen Menschen Zukunft schenken – das ist Motto und zugleich Motivation der Kinder-Rheumastiftung. Dafür arbeitet die Stiftung mit verschiedenen regionalen Rheuma-Zentren und einer Vielzahl anderer Partner in ganz Deutschland zusammen. Mit dem Ziel, die Situation und die Lebensqualität rheumakranker Kinder und Jugendlicher zu verbessern, setzt sich die Stiftung seit zehn Jahren für deren Belange ein und fördert Projekte im Bereich Aufklärung, Forschung und Therapie von rheumatischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen.
Weitere Informationen unter: www.kinder-rheumastiftung.de und unter www.rheumakids.de.
Quelle: Pressemitteilung Abbott Deutschland, Anna Jensen
Kinder-Rheumastiftung, Birgit Lievenbrück