Kinderwunsch bei Frauen mit RA: Einfluss der Krankheitsaktivität und der medikamentösen Therapie
Bei RA-Patientinnen einer niederländischen Kohortenstudie war die Zeit bis zum Eintreten einer Schwangerschaft verlängert, wenn die Patientinnen älter waren, vorher nicht schwanger gewesen waren, unter einer vermehrten Krankheitsaktivität litten oder vor der Konzeption NSAR oder Prednison in einer Dosierung von mehr als 7,5 mg / Tag eingenommen hatten. Diese Ergebniss sind aktuell in «Annals of the Rheumatic Diseases» online first nachzulesen.
Viele Patientinnen mit rheumatoider Arthritis (RA) haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Die Zeit bis zur Schwangerschaft (time to pregnancy, TTP) dauert häufig mehr als 12 Monate. Da einige Medikamente bei einer Schwangerschaft nicht verabreicht werden dürfen, gestaltet sich die Therapie der RA in dieser Zeit oft als suboptimal.
Wissenschaftler vom Erasmus Medical Center, University Medical Center Rotterdam haben klinische Parameter identifiziert, die mit der verlängerten TTP bei RA-Patientinnen einhergehen.
Basis für diese Untersuchung war die prospektive Kohortenstudie zur Schwangerschaft bei RA-Patientinnen (Pregnancy-induced Amelioration of Rheumatoid Arthritis, PARA-Studie) in den Niederlanden. Eingeschlossen waren Frauen, die eine Schwangerschaft wünschten oder bereits im ersten Trimester einer Schwangerschaft waren.
Bei 42 Prozent der 245 teilnehmenden Frauen überschritt die TTP 12 Monate. Die längere Zeit bis zum Eintreten einer Schwangerschaft hing mit dem Alter, einer vorangegangenen Kinderlosigkeit, der Krankheitsaktivität und der Einnahme von NSAR und/oder Prednison zusammen.
Der Einfluss von Prednison war dabei abhängig von der eingenommenen Dosis. Lag die Dosis über 7,5 mg / Tag war die Zeit bis zur Schwangerschaft deutlich verlängert.
Erstaunlicherweise verlängerte das Rauchen von Zigaretten die TTP nicht. Auch der Rheumafaktor, das Vorliegen von Antikörpern gegen citrullinierte Peptide (ACPA) oder eine vorangegangene Methotrexat- oder Sulfasalazin-Behandlung hatten keine Auswirkungen auf die TTP.
Fazit:
Die Zeit bis zum Eintreten einer Schwangerschaft bei RA-Patientinnen ist verlängert, wenn die Patientinnen älter sind, vorher nicht schwanger gewesen waren, unter einer vermehrten Krankheitsaktivität litten oder vor der Konzeption NSAR oder Prednison in einer Dosierung von mehr als 7,5 mg / Tag eingenommen hatten.
Die Autoren empfehlen bei Kinderwunsch Behandlungsstrategien, die auf eine maximale Verminderung der Krankheitsaktivität abzielen. Dabei sollten aber die möglichen negativen Effekte von NSAR und Prednison berücksichtigt werden.
Literatur und Links
Fertility in women with rheumatoid arthritis: influence of disease activity and medication
Jenny Brouwer, Johanna M W Hazes, Joop S E Laven, Radboud J E M Dolhain
Ann Rheum Dis doi:10.1136/annrheumdis-2014-205383
Published Online First 15 May 2014,
Abstract
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