Kinderwunsch bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen
Die häufigste entzündlich rheumatische Erkrankung – die rheumatoide Arthritis (RA) – wird bei ca. 20 Prozent der Frauen vor einer ersten Schwangerschaft diagnostiziert. Die meisten Patientinnen mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) erkranken vor dem 30. Lebensjahr. Hinsichtlich des Kinderwunsches sehen diese Frauen sich mit verschiedenen Problemen konfrontiert, ...
berichtete Dr. med. Rebecca Fischer-Betz, Sprecherin des DGRh-Arbeitskreises „Schwangerschaft und rheumatische Erkrankungen und Oberärztin an der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Heinrich-Heine- Universität während des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Mannheim.
„Die meisten dieser Patientinnen müssen aber auf Kinder nicht verzichten.“ Die Schwangerschaft sollte jedoch gut geplant sein: „Es sollte eine Phase, in der die Erkrankung stabil ist, gewählt werden“ empfahl die Rheumatologin.
Ein wichtiger Punkt ist die medikamentöse Therapie. So muss vor der geplanten Schwangerschaft das Methotrexat abgesetzt werden, da dieses Basistherapeutikum das Risiko für kindliche Missbildungen erhöht. Die Gabe von Sulfasalazin wird hingegen als unproblematisch gesehen.
Die fortgesetzte Behandlung mit Cortison in der Schwangerschaft ist zwar zulässig, dauerhaft höhere Dosierungen können jedoch zu Problemen für die Mutter bzw. den Schwangerschaftsverlauf führen. Das Wissen um den Einsatz von Biologika bei Kinderwunsch wächst durch die Daten aus Registern ständig, und daraus werden bei ausreichender Evidenz ebenfalls Empfehlungen abgeleitet werden können.
Ausschlaggebend für den Schwangerschaftsverlauf ist eine gute Kontrolle der Krankheitsaktivität. Frauen mit einer gut eingestellten Erkrankung leiden weniger unter Erkrankungsschüben während der Schwangerschaft und im Wochenbett. Es kommt zu weniger Schwangerschaftskomplikationen und es werden mehr normalgewichtige Kinder geboren.
Literatur:
Fischer-Betz, R: Rheumatic diseases during pregnancy. Der Internist, 2012 Sep; 53(9): 1047-53
Quellen:
Kinderwunsch bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Schwangerschaftsverlauf verbessern und Komplikationen vermeiden.
Dr. med. Rebecca Fischer-Betz, Sprecherin des DGRh-Arbeitskreises „Schwangerschaft und rheumatische Erkrankungen und Oberärztin an der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Heinrich-Heine- Universität, Pressekonferenz anlässlich des 41. Kongresses der DGRh in Mannheim, 19. September 2013
Pressemitteilung der DGRh