Kein Risiko für ein RA durch bei Erwachsenen übliche Impfungen
„ In unserer Fall-Kontroll-Studie zu der auch Patienten mit frisch diagnostizierter rheumatoider Arthritis (RA) gehören, wurde kein erhöhtes RA-Risiko nach einer Immunisierung beobachtet. Das gilt zumindest für die letzten fünf Jahre vor Krankheitsbeginn“....
„Impfungen sind lange Zeit zu den auslösenden Ereignissen für eine RA - wie auch für andere chronisch entzündliche Erkrankungen unbekannten Ursprungs - gezählt worden,“ sagte Camilla Bengtsson, PhD, Epidemiologin am Institut of Environmental Medicine, Karolinska Institute in Stockholm, Schweden, und Studienleiterin während des diesjährigen ACR-Kongesses in Atlanta.
„ In unserer Fall-Kontroll-Studie zu der auch Patienten mit frisch diagnostizierter rheumatoider Arthritis (RA) gehören, wurde kein erhöhtes RA-Risiko nach einer Immunisierung beobachtet. Das gilt zumindest für die letzten fünf Jahre vor Krankheitsbeginn“, erklärte Dr. Bengtsson, die gleichzeitig mitteilte, dass die Studie weiterhin läuft. „Eine immunologische Provokation durch die üblichen Impfstoffe beinhaltet kein Rsisko für eine RA bei Erwachsenen.“
Die Studie basiert auf den Daten der Epidemiological Investigation of Rheumatoid Arthritis (EIRA), einer laufenden populationsbezogenen Fall-Kontroll-Studie in Schweden. Ziel dieser Untersuchung ist herauszufinden, inwieweit ein Zusammenhang zwischen Genen, Umweltfaktoren und dem Risiko für eine RA besteht.
Die EIRA ist eine der größten epidemiologischen Studien weltweit. Sie wurde 1996 begonnen und enthält Daten von mehr als 8.000 Personen.
Für die Subanalyse zu eventuellen Auswirkungen von Impfungen verglichen die Wissenschaftler 1.998 Studienteilnehmer mit RA, bei denen fünf Jahre vor Krankheitsbeginn geimpft worden war, mit 2.252 ungeimpften RA-Patienten. Die Gruppen waren hinsichtlich des Alters, Geschlechts und des Wohnorts vergleichbar und zwischen 18 und 70 Jahre alt.
Ein Zusammenhang zwischen einer Impfung und der Entwicklung einer RA wurde nicht gefunden. Auch bei spezifischen Impfstoffen, wie Grippe-, Tetanus-, Diphterie-, durch Zecken übertragbare FSME, Hepatitis A,B,C-, Polio- oder Pneumokokken-Impfstoff bestand keine erhöhtes RA-Risiko.
In der Studie wurde zusätzlich nach APCA*- positiven und –negativen RA-Patienten differenziert. Auch hier ergab sich kein erhöhtes Risiko nach Impfungen. Die Berücksichtigung weiterer Faktoren, wie Rauchen und Träger von HLA-DRB1 SE Allelen – beides Risikofaktoren für eine RA – ergab ebenfallls keinen Hinweis auf ein vermehrtes Risiko, nach einer Impfung an einer RA zu erkranken.
“Da die rheumatoide Arthritis eine erbliche Komponente beinhaltet, stellen unsere Ergebnisse sowohl für die Allgemeinbevölkerung als auch für Kinder und Verwandte von RA-Patienten eine gute Nachricht dar“ sagte Dr. Bengtsson abschließend.
*Anti-Citrullin-Antikörper (ACPA) sind gegen bestimmte Epitope (Antikörper-Bindungsstellen) auf verschiedenen Proteinen und Peptiden gerichtet, bei denen Argininin zu Citrullin umgewandelt (deiminiert) werden.
Literatur und Links
ACR 2010 [645] - Common Vaccinations among Adults and the Risk of Developing Rheumatoid Arthritis; Results from the Swedish EIRA Study.
Camilla Bengtsson1,Meliha Kapetanovic2,Henrik Källberg1,Berit Sverdrup1, Birgitta Nordmark3,Lars Klareskog3,Lars Alfredsson1
1Institute of Environmental Medicine, Karolinska Institutet, Stockholm, Sweden,2Institute for Clinical Sciences, Department of Rheumatology, Lund University, Lund, Sweden,3Rheumatology Unit, Department of Medicine, Karolinska Institutet, Karolinska University Hospital, Stockholm, Sweden
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Pressemitteilung ACR
COMMON ADULT VACCINATIONS DO NOT INCREASE THE RISK OF DEVELOPING RHEUMATOID ARTHRITIS