Kardiovaskuläre Probleme unter traditionellen NSAR bei Hochrisikopatienten im Vergleich zu Lumiracoxib
In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass sowohl die selektiven Cyclooxigenase-2-Hemmer (Coxibe) als auch die nicht-selektiven nichtsteroidalen Antirheumatika (tNSAR) das Risiko für kardiovaskuläre (CV) Probleme erhöhen können. Wie sich die Therapie mit einem Coxib und tNSAR bei Patienten auswirkt, die bereits an einer Herz-Kreislauferkrankung leiden, haben Wissenschaftler aus den USA untersucht.
Methodik: Die TARGET (Therapeutic Arthritis Research and Gastrointestinal Event Trial) Studie umfasst Daten von 18.325 Arthrose-Patienten, die entweder mit Lumiracoxib oder Ibuprofen oder Naproxen (in zwei Parallelstudien) behandelt wurden.
Um das CV-Risiko bei Hochrisiko-Patienten zu erfassen, wurden die Patienten in einer post-hoc-Analyse hinsichtlich ihres kardiovaskulären Risikos und der Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin stratifiziert.
Tod aufgrund eines kardiovaskulären Problems, nicht-tödlicher Herzinfarkt und Schlaganfall waren primärer Endpunkt nach einem Jahr. Als sekundärer Endpunkt wurde das erstmalige Auftreten einer kongestiven Herzinsuffinzienz herangezogen.
Ergebnisse: Bei den Hochrisikopatienten, die Aspirin einnahmen, traten mehr Ereignisse (primärer Endpunkt) unter Ibuprofen als unter Lumiracoxib (2,14% vs. 0,25%, P=0.038) auf. In der Naproxen-Parallelstudie war der prozentuale Anteil für beide Präparate vergleichbar (1,58% vs. 1,48%, P=0,899).
Hochrisikopatienten, die kein Aspirin einnahmen, wiesen weniger kardio-vaskuläre Zwischenfälle unter Naproxen auf als unter Lumiracoxib (0% vs. 1,57%, P=0,027). In diesem Kollektiv war das Risiko für Ibuprofen und Lumiracoxib vergleichbar (0,92% vs. 0,80%, P=0,920).
Eine Herzinsuffizienz entwickelte sich häufiger unter Ibuprofen als unter Lumiracoxib (1,28% vs. 0,14%; P=0,031), wohingegen zwischen Naproxen und Lumriacoxib keine Unterschied bestand.
Schlussfolgerung: Bei Aspirineinnahme liefen kardiovaskuläre Hochrisiko-patienten unter Ibuprofen im Vergleich zu Lumiracoxib erhöht Gefahr, thrombo-embolische Ereignisse zu erleiden und eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Die Studie lieferte auch Hinweise, dass bei Patienten, die kein Aspirin einnahmen, das Risiko für kardiovaskuläre Zwischenfälle unter Naproxen niedriger war als unter Lumiracoxib.
Literatur und Links
Cardiovascular outcomes in high-risk patients with osteoarthritis treated with Ibuprofen, Naproxen, or Lumiracoxib
Michael E. Farkouh, Jeffrey D. Greenberg Raban V. Jeger, Krishnan Ramanathan, Freek W. A. Verheugt, James H. Cheseboro, Howard Kirshner, Judith S. Hochman, Christine L. Lay, Sean Ruland, Bernhard Mellein, Patrice T. Matchaba0, Valentin Fuster and Steven B. Abramson
Ann Rheum Dis. Published Online First: 5 April 2007
Abstract
Anmerkung:
Lumiracoxib wurde im November 2007 vom Markt genommen. Zu den Hintergründen und zur Problematik dieser Entscheidung unser Beitrag und der Kommentar von Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer vom 20.11.2007