Kardiovaskuläre Erkrankungen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis: Ergebnisse der Quest-RA Studie
Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) haben ein erhöhtes Risiko, an kardiovaskulären (CV) Problemen zu erkranken. In der Quest-RA Studie wurden Daten zu dieser Begleiterkrankung erhoben. Es schien ein Zusammenhang zwischer der Langzeitanwendung von Basistherapeutika, Glucocorticoiden und Tumornekrosefaktor-alpha-Blockern und einem reduzierten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) zu bestehen.
Die Quest-RA Studie (The Questionnaires in Standard Monitoring of Patients with Rheumatoid Arthritis Program) ist eine multinationale Studie mit einer Kohorte unselektierter, konsekutiver RA-Patienten. Bei dieser Auswertung wurden analysiert: die Prävalenz von CV-Erkrankungen bei RA-Patienten und der Zusammenhang mit traditionellen Risikofaktoren, das klinische Bild der RA und der Gebrauch von DMARDs.
Die Patienten wurden von einem Rheumatologen klinisch untersucht und berichteten mittels eines Fragebogens. Zu der klinischen Untersuchung gehörten die Symptome der RA und die Einnahme von DMARDs im Verlauf der RA sowie aufgetretene Comorbiditäten.
Zu den kardiovaskulären Erkrankungen gehörten: Myokardinfarkt, Angina pectoris, Beipassoperationen und Schlaganfall. Als traditionelle Risikofaktoren wurden der Bluthochdruck, eine Fettstoffwechselstörung, Diabetes, Rauchen, körperliche Inaktivität und der Body Mass Index gesehen.
Zwischen Januar 2005 und Oktober 2006 wurden 4.363 Patienten aus 48 Zentren in 15 Ländern in das Projekt eingebunden. 78% der Patienten waren weiblich, mehr als 90% waren Kaukasier und das mittlere Alter betrug 57 Jahre.
Folgende Prävalenzen für kardiovaskuläre Erkrankungen wurden erhoben: insgesamt 9,3%, Herzinfarkt: 3,2%, Schlaganfall 1,9%.
An Risikofaktoren lagen vor: Bluthochdruck: 32%, Fettstoffwechselstörung: 14%, Diabetes 8%. 43% der Patienten hatten irgendwann einmal geraucht oder waren aktuell Raucher, 73% waren körperlich inaktiv und 18% waren stark übergewichtig.
Für alle Risikofaktoren - mit Ausnahme des Übergewichtes – bestand ein Zusammenhang mit den kardiovaskulären Erkrankungen. Weiterhin bestand eine Wechselbeziehung zwischen kardiovaskulären Ereignissen, Alter und männlichem Gechlecht und zwischen extraartikulärer Beteiligung und Myokardinfarkt.
Fazit:
Eine lang anhaltende Behandlung mit Methotrexat, Leflunomid, Sulfasalazin, Glucocorticoiden und Biologika schien mit einem reduzierten Risiko für CVD assoziiert zu sein. Zusätzlich zu den traditionellen Risikofaktoren war eine extra-artikuläre Beteiligung bei der RA mit dem Auftreten eines Herzinfarktes in Zusammenhang zu sehen.
Literatur und Link
Naranjo A, Sokka T, Descalzo MA, Calvo-Alén J, Hørslev-Petersen K, Luukkainen RK, Combe B, Burmester GR, Devlin J, Ferraccioli G, Morelli A, Hoekstra M, Majdan M, Sadkiewicz S, Belmonte M, Holmqvist AC, Choy E, Tunc R, Dimic A, Bergman M, Toloza S, Pincus T; the QUEST-RA Group.
Cardiovascular disease in patients with rheumatoid arthritis: results from the QUEST-RA study.
Arthritis Res Ther. 2008 Mar 6;10(2):R30 [Epub ahead of print]
Abstract