Kann extremer psychischer Stress eine rheumatoide Arthritis auslösen?
Die Auslöser einer rheumatoiden Arthritis sind nicht immer zu klären und ein Einfluss der psychischen Verfassung ist immer wieder diskutiert worden.
Für eine Untersuchung zu diesem Thema wurde ein Ereignis zu Grunde gelegt, wie es extremer wohl kaum sein kann: Eltern, die den Tod eines Kindes verkraften mussten, wurden mit Eltern verglichen, denen diese Trauma erspart blieb.
21.062 dänische Elternteile, die im Zeitraum zwischen 1980 und 1996 ihr Kind (unter 18 Jahre) verloren hatten wurden mit 293.745 Elternteilen (in vergleichbarer Familiensituation, aber ohne ein solches traumatisches Ereignis) verglichen.
In der Folgezeit traten insgesamt 600 neue Fälle einer rheumatoiden Arthritis (RA) auf (35 in der Trauma-Gruppe, 565 in der Kontrollgruppe).
Das relative Risiko, wegen einer RA medizinische Behandlung in Anspruch nehmen zu müssen, lag über die gesamte Beobachtungsdauer etwa bei 1, das heißt, beide Gruppen hatten ein gleich hohes Risiko, an einer RA zu erkranken.
Das Ergebnis dieser Beobachtung war also eindeutig: auch extrem traumatische Situationen wie der Verlust eines Kindes lösen keine rheumatoide Arthritis aus.
Literatur
Li J, Schiottz-Christensen B, Olsen J. Psychological stress and rheumatoid arthritis in parents after death of a child: a national follow-up study. Scand J Rheumatol. 2005 Nov-Dec;34(6):448-50.