Kann eine Synovitis strukturelle Schäden bei Rheumatoider Arthritis vorhersagen – eine Vergleichsstudie zwischen klinischer Untersuchung und der Befunderhebung per Ultraschall
Diese Studie bestätigt die Aussagekraft einer Synovitis für die Prognose späterer struktureller Verschlechterungen bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis. Das galt unabhängig von der Untersuchungsmethode. Die Daten liefern aber auch Hinweise, dass sowohl die klinischen als auch die sonografischen Untersuchungen relevant sind, um das Risiko für spätere Gelenkschäden optimal abschätzen zu können.
Ziel dieser prospektiven Studie über zwei Jahre war, Synovitiden zu untersuchen (klinisch vs Ultraschall (US)), um eine Progression der strukturellen Schäden bei Rheumatoider Arthritis (RA) vorhersagen zu können.
Zu Studienbeginn sowie nach vier Monaten Therapie wurden Daten zu den Synovitiden an 32 Gelenken (2 Handgelenke, 10 metacarpophalangeale, 10 proximal interphalangeale, 10 metatarsophalangeale Gelenke) durch klinische, Grauskala Ultraschall und Powerdoppler Sonografie Untersuchungen erhoben. Röntgenbilder wurden zu Studienbeginn und nach zwei Jahren angefertigt.
Die Assoziation (Odds Ratio, OR) zwischen struktureller Verschlechterung und Synovitiden zu Studienbeginn bzw. deren Persistenz nach vier Monaten Therapie wurden mittels verallgemeinerter Schätzgleichungen (generalized estimating equations) analysiert.
Eine Verschlechterung der strukturellen Schäden wurde bei neun Prozent der 1.888 untersuchten Gelenke von 59 Patienten festgestellt. Eine Synovitis zu Studienbeginn erhöhte das Risiko für ein Fortschreiten der Schäden an den Gelenken: OR=2,01 (1,36–2,98) p<0,001 versus 1,61 (1,06–2,45) p=0,026 versus 1,75 (1,18–2,58) p=0,005 für die klinische versus die Grauskala Ultraschall versus die Powerdoppler Ultraschall Untersuchungen.
Bei den Gelenken mit normalem Befund (klinisch oder Ultraschall) zu Studienbeginn wurde ebenfalls eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für strukturelle Schäden beobachtet, wenn mit den unterschiedlichen Untersuchungsmethoden später entgegengesetzte Ergebnisse erzielt wurden.
Ein Fortbestehen (im Gegensatz zu einem Abklingen) der Synovitiden nach vier Monaten besaß ebenfalls einen prädiktiven Aussagekraft hinsichtlich späterer Gelenkschäden.
Fazit:
Diese Studie bestätigt die Aussagekraft einer Synovitis für die Prognose späterer struktureller Verschlechterungen bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis. Das galt unabhängig von der Untersuchungsmethode. Die Daten liefern aber auch Hinweise, dass sowohl die klinischen als auch die sonografischen Untersuchungen relevant sind, um das Risiko für spätere Gelenkschäden optimal abschätzen zu können.
Literatur und Link
The ability of synovitis to predict structural damage in rheumatoid arthritis: a comparative study between clinical examination and ultrasound
Maxime Dougados1, Valérie Devauchelle-Pensec2, Jean françois Ferlet3, sandrine Jousse-Joulin2, Maria-Antonietta D'Agostino4, Marina Backhaus5, Jacques Bentin6, Gérard Chalès7, Isabelle Chary-Valckenaere8, Philip Conaghan9, Richard J Wakefield10, Frédéric Etcheparre11, Philippe Gaudin12, Walter Grassi13, Désirée van der Heijde14, Xavier Mariette15, Esperanza Naredo16, Marcin Szkudlarek17
Ann Rheum Dis 2013;72:665-671 doi:10.1136/annrheumdis-2012-201469
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