JANUS-Studie: Abatacept bei undifferenzierter Arthritis oder sehr früher RA
Abatacept (Orencia®) verzögert das Fortschreiten einer undifferenzierten Arthritis bzw. sehr frühen rheumatoiden Arthritis bei einigen Patienten. Sowohl bei den radiologischen als auch bei den MRT-Daten wurde ein progressionshemmender Effekt beobachtet, der sechs Monate nach Absetzen von Abatacept anhielt.
Diese doppelblinde, placebokontrollierte Phase II-Studie über zwei Jahre sollte zeigen, inwieweit eine T-Zell-Kostimulation mit Abatacept einen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Erkrankung bei Patienten mit undifferenzierter Arthritis (UA) hat.
Patienten wurden in die Studie aufgenommen, wenn sie anti-CCP-Antikörper-positiv waren und unter einer Arthritis, die nicht die ACR-Kriterien erfüllte, und einer Synovitis an zwei oder mehr Gelenken litten.
Sie wurden randomisiert sechs Monate lang entweder mit Abatacept (~10 mg/kg) oder Placebo behandelt. Anschließend wurde die Studienmedikation abgesetzt. In den verbleibenden anderthalb Jahren wurden folgende Untersuchungen durchgeführt: Röntgen, Kernspintomographie, anti-CCP2 Antikörper, Rheumafaktor (RF) und der Disease Activity Score (DAS) mit 28 Gelenken.
Nach einem Jahr hatten 12 von 26 Patienten (46 %) unter Abatacept eine RA entwickelt. Unter Placebo waren 67 Prozent (16/24) der Patienten an einer rheumatoiden Arthritis erkrankt.
Die adjustierten mittleren Veränderungen im Genant-modifizierten Larsen-Score lagen bei 0 (Abatacept) vs. 1,1 (Placebo). Für die mittleren Veränderungen im MRT bei Erosionen, Osteitis und Synovitis innerhalb eines Jahres ergaben sich bei den Patienten unter Abatacept die Werte 0, 0,2 und 0,2. Unter Placebo lagen diese Werte bei 5,0, 6,7 und 2,3.
Die Verträglichkeit war in beiden Gruppen vergleichbar. Sowohl unter Abatacept als auch unter Placebo wurde für jeweils einen Patienten (3,6%) eine schwerwiegende unerwünschte Wirkung berichtet.
Fazit:
Abatacept verzögert das Fortschreiten einer undifferenzierten Arthritis bzw. sehr frühen rheumatoiden Arthritis bei einigen Patienten. Sowohl bei den radiologischen als auch bei den MRT-Daten wurde ein progressionshemmender Effekt beobachtet, der sechs Monate nach Absetzen von Abatacept anhielt.
Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass es möglich ist, das Fortschreiten einer RA durch eine Modulation der T-Zellantwort in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung auzuhalten.
Literatur und Link
Impact of T-cell costimulation modulation in patients with undifferentiated inflammatory arthritis or very early rheumatoid arthritis: a clinical and imaging study of abatacept (the ADJUST trial)
P Emery1, P Durez2, M Dougados3, C W Legerton4, J-C Becker5, G Vratsanos5, H K Genant6,7, C Peterfy7, P Mitra5, S Overfield5, K Qi5, R Westhovens8
Ann Rheum Dis 2010;69:510-516 doi:10.1136/ard.2009.119016
Abstract