Inzidenz von Spondyloarthritiden bei Patienten mit Morbus Crohn: eine bevölkerungs-basierte Studie
Wissenschaftler der Mayo Clinic, Rochester, Minnesota, USA haben erstmalig die kumulative Inzidenz einer Spondyloarthritis bei Patienten mit Morbus Crohn anhand der kompletten medizinischer Aufzeichnungen einer bevölkerungsbasierten Kohorte definiert. Die kumulative Inzidenz aller Formen einer SpA stieg bis auf ca. 19 Prozent nach 30 Jahren nachdem ein M. Crohn diagnostiziert worden war. Die Ergebnisse legen nahe, dass bei der Betreuung von Crohn-Patienten immer auch an eine eventuell auftretende SpA gedacht werden sollte.
Die Spondyloarthritis (SpA) gehört zu den extraintestinalen Manifestationen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen und hat signifikante klinische Auswirkungen. Da die Häufigkeit, mit der diese Komorbidität auftritt, nicht gesichert ist, haben die Autoren der Mayo Clinic, Rochester, Minnesota, USA die kumulative Inzidenz und das klinische Spektrum der SpA bei Patienten mit Morbus Crohn in einer bevölkerungsbasierten Studie untersucht.
Dazu wurden die Aufzeichnungen einer bevölkerungsbasierten Kohorte aus Olmsted County, Minnesota mit M. Crohn zwischen 1970 und 2004 gesichtet. Der Verlauf der Patienten wurde erfasst bis sie entweder verzogen, verstarben oder bis der 31. Dezember 2010 erreicht war.
In der Kohorte waren 311 Patienten an M. Crohn erkrankt (48,8% Frauen, Alter im Median 29,9 Jahre, Bereich 9-89 Jahre). Zweiunddreißig Patienten entwickelten eine Spa gemäß den ASAS Kriterien.
Die kumulative Inzidenz einer SpA nach einem diagnostizierten M. Crohn betrug nach zehn Jahren 6,7 Prozent, nach 20 Jahren 13,9 Prozent und 18,5 Prozent nach 30 Jahren. Die kumulative Inzidenz einer ankylosierenden Spondylitis lag nach zehn Jahren bei 0, während die kumulative Inzidenz nach 20 und nach 30 Jahren jeweils bei 0,5 Prozent lag.
Fazit:
Die Autoren haben erstmalig die kumulative Inzidenz einer Spondyloarthritis bei Patienten mit Morbus Crohn anhand der kompletten medizinischer Aufzeichnungen einer bevölkerungsbasierten Kohorte definiert. Die kumulative Inzidenz aller Formen einer SpA stieg bis auf ca. 19 Prozent nach 30 Jahren nachdem ein M. Crohn diagnostiziert worden war. Die Ergebnisse legen nahe, dass bei der Betreuung von Crohn-Patienten immer auch an eine eventuell auftretende SpA gedacht werden sollte.
Literatur und Link
Incidence of Spondyloarthropathy in Patients with Crohn's Disease: A Population-based Study
Raina Shivashankar, Edward V. Loftus Jr, William J. Tremaine, Tim Bongartz, W. Scott Harmsen, Alan R. Zinsmeister and Eric L. Matteson
The Journal of Rheumatology September 15, 2012 jrheum.120321 Published online before print September 15, 2012, doi: 10.3899/jrheum.120321
Abstract