Inzidenz und Prävalenz der rheumatoiden Arthritis nehmen in den USA zu
In der Zeit zwischen 1995 und 2007 scheint die Zahl der Erkrankungen an einer rheumatoiden Arthritis (RA) in den USA zugenommen zu haben. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Die Autoren vermuten, dass Umwelteinflüsse eine Rolle spielen. Eine korrespondierende Zunahme der Prävalenz für die RA wurde ebenfalls beobachtet.
Das trifft zumindest auf den Bezirk Olmstedt im Bundesstaat Minnesota in den USA zu, hat eine Studie der Mayo-Klinik in Rochester ermittelt.
In der Studie flossen die Daten von Personen aus der erwachsenen (>/=18 Jahre) Bevölkerung ein, bei denen zwischen 1. Januar 1995 und 31. Dezember 2007 eine rheumatoide Arthritis (RA) erstmals diagnostiziert worden war. Weitere Daten stammten aus einer Kohorte Patienten mit bestehender RA zum Stichtag 1. Januar 2005.
Die Inzidenz-Kohorte bestand aus 466 Patienten im mittleren Alter von 55,6 Jahren, davon waren 69 Prozent weiblich. Zwischen 1995 und 2007 stieg die Häufigkeit einer erstmals diagnostizierten RA bei Frauen mäßig an, nicht jedoch bei den Männern (53.1/100.000 versus 27.7/100.000).
Die alters- und geschlechtsadjustierte Prävalenz für die RA betrug am 1. Januar 2005 0,72 Prozent. Das entspricht einer Zunahme, wenn man mit dem Wert für die Prävalenz von 0,62 Prozent im Jahr 1992 vergleicht.
Im Jahr 2005 wurde geschätzt, dass 1,5 Millionen Personen der gesamten US-Bevölkerung von einer RA betroffen waren. Auch hier ist ein Anstieg zu verzeichnen, da ältere Schätzungen sich auf 1,3 Millionen betroffene Personen in den USA beliefen.
Die Autoren nennen drei möglich Gründe für diese Zunahme: Der Zusammenhang zwischen dem Rauchen und dem Risiko für eine RA ist nachgewiesen. Insgesamt rauchten zwar in den USA weniger Menschen, Frauen seien aber an diesem Trend weniger beteiligt.
Zweitens nannten die Autoren Dr. Elena Myasoedova und ihre Kollegen die niedrigere Östrogendosis, die in den heute verfügbaren Antikontrazeptiva enthalten ist, im Vergleich zu den höheren Dosierungen in älteren Präparaten.
Östrogene bieten einen Schutz vor RA.
Drittens spielt möglicherweise auch Vitamin D eine Rolle. Der Zusammenhang zwischen einem Vitamin D-Mangel und einer rheumatoiden Arthritis sei in mehreren Studien nachgewiesen. In der US-Bevölkerung sei besonders bei Frauen in den letzten Jahrzehnten ein Vitamin D-Mangel festgestellt worden.
Fazit:
In der Zeit zwischen 1995 und 2007 scheint die Zahl der Erkrankungen an einer rheumatoiden Arthritis in den USA zugenommen zu haben. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Die Autoren vermuten, dass Umwelteinflüsse eine Rolle spielen. Eine korrespondierende Zunahme der Prävalenz für die RA wurde ebenfalls beobachtet.
Literatur und Links
Is the incidence of rheumatoid arthritis rising?: Results from Olmsted County, Minnesota, 1955-2007
Elena Myasoedova, Cynthia S. Crowson, Hilal Maradit Kremers, Terry M. Therneau, Sherine E. Gabriel *
Mayo Clinic College of Medicine, Rochester, Minnesota
Arthritis & Rheumatism Volume 62 Issue 6, Pages 1576 - 1582
Abstract
Erhöht Rauchen die Arthritis-Inzidenz?
Steigende Zahl von Frauen mit Rheumatoider Arthritis in USA / Rauchen als wesentlicher Faktor genannt
Ärzte Zeitung online, 04.06.2010