Interdisziplinären Symposium `Inflammation at Interfaces´ des Exzellenzclusters Entzündungsforschung (Schleswig-Holstein) in Hamburg vom 22. bis 23. Februar 2013
Am 22. und 23. Februar fand im Congress Center Hamburg (CCH) das 4. Interdisziplinäre Symposium `Inflammation at Interfaces´ des Exzellenzclusters Entzündungsforschung („Inflammation-at-Interfaces“) statt. Ziel des zweitägigen Symposiums war, die neuesten Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung zu den Ursachen von chronischen Entzündungserkrankungen vorzustellen und ihre möglichen klinischen Perspektiven und Anwendungen zu diskutieren.
„Mit dem Jahreskongress bietet der Exzellenzcluster den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein interdisziplinäres Forum, um die neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet der Entzündungsforschung zu präsentieren und den Wissensaustausch untereinander zu pflegen und zu fördern“, sagte Professor Dietrich Kabelitz, Kongresspräsident, Direktor des Instituts für Immunologie der Christian-Albrechts-Universität Kiel und Vorstandsmitglied im Exzellenzcluster. „Das Symposium ist eine ideale Gelegenheit, um die enge Beziehung von Forschung und Klinik über die Disziplinen hinaus, auch mit internationalen Kooperationen, weiter zu festigen.“
Herr Professor Kabelitz war so freundlich, uns ein Interview zu geben:
Missler-Karger: Herr Professor Kabelitz Herzlichen Glückwunsch zu diesem sehr gelungenen Symposium! Haben Sie einen Überblick, wie viele Teilnehmer sich eingeschrieben haben?
Professor Kabelitz: Ja, wir überschauen aktuell 330 Einschreibungen aus 21 Ländern.
Missler-Karger: Dies ist ja bereits das vierte Symposium des Exzellenzclusters Entzündungsforschung. Ist dies die erste größere Veranstaltung?
Professor Kabelitz: Ja, nachdem wir im Juni 2012 die erfreuliche Mitteilung bekommen habe, dass das unser Antrag für die zweite Förderperiode hervorragend begutachtet und bewilligt wurde, wollten wir die Ergebnisse auf dem Gebiet Entzündungsforschung einem breiteren Publikum zugänglich machen, und sind mit dem vierten Symposium nicht regional in Kiel oder Lübeck geblieben sondern nach Hamburg gegangen.
Missler-Karger: Gestatten Sie mir die neugierige Frage, welche Faktoren zu dieser sehr positiven Begutachtung beigetragen haben?
Professor Kabelitz: Der Exzellenzcluster Entzündungsforschung in Kiel zeichnet sich dadurch aus, dass die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der „Entzündungen an Grenzflächen“ über einen schnellen Wissenstransfer den Patienten zugutekommt, es ist einer der wenigen Exzellenzcluster mit unmittelbar klinischer Bedeutung.
Wir haben wir mit der Entzündungsambulanz eine Anlaufstelle für Patienten mit chronischen Entzündungen - sei es der Haut, der Gelenke oder des Darms – ein Ausdruck der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Beispielhaft ist auch, dass ein erheblicher Anteil der Fördergelder über einen kompetitiven Mechanismus verteilt wird: Die Wissenschaftler aus den einzelnen Projekten müssen einen interdisziplinären Antrag auf Förderung stellen und diesen begründen. Das Clusteroffice bestellt externe Gutachter, die in einem anonymisierten Verfahren entscheiden, wer bzw. was gefördert wird.
Missler-Karger: Herzlichen Dank und weiterhin viel Erfolg!
Das Symposium war in Plenarsitzungen, Mini-Symposien und eine Posterpräsentation gegliedert.
In drei Plenarsitzungen wurden für die Stadien der Krankheitsentwicklung neue Forschungsergebnisse vorgeführt: die Rolle von krankheitsauslösenden Genen – GENE TO TARGET, die Regulation der Entzündung auf zellulärer Ebene – TARGET TO FUNCTION sowie die Möglichkeiten, diese Erkenntnisse in neue Therapie-Ansätze zu überführen – FUNCTION TO CLINIC.
Zusätzlich zum Hauptprogramm konnten die Teilnehmer ihr Wissen in fünf parallelen Mini-Symposien zu entzündungsrelevanten Themen vertiefen:
1. GP130 – CYTOKINES AND METABOLIC CONTROL
2. STOP INFLAMMATION IN RHEUMATIC DISEASES UND GUT INFLAMMATION
3. MICROBIOME ABD THE EVIROMENT AS TRIGGERS FOR GENETIC
MANIFESTATIONS
4. INNATE IMMUN MECHANISMS IN AUTOIMMUNITY
5. GENETICS OF ATHEROSCLEROSIS
Ergänzend wurden 76 Poster zu den Themen:
• Genetic Etiology of Inflammatory Diseases
• Genetical Pathomechanisms
• Model Organisms
• Gene-Environment-Interactions
• Clinical Translation into Novel Diagnostics and Therapy
präsentiert.
Am Samstagmittag im Anschluss an die Plenarsitzung überreichte Professor Kabelitz die Posterpreise:
Der 1. Preis ging an Christine Sturm (Poster Nr. 14): „DSS induced colitis in C57BL/6 mice is mitigated by sulphoraphane pre-treatment“
Den 2. Preis erhielt Tali Lanton (Poster Nr. 69): IL-6 trans signalling on a background of chronic hepatitis prevents mature-onset obesity and liver cancer. (Hier gibt es keine Bilder, weil die Preisträgerin nicht anwesend war).
Der 3. Preis wurde Hui Chen (Nr. 18) für ihre Arbeit:“ Dimetyl fumarate alleviates experimental autoimmune encephalomyelitis“ verliehen
und der 4. Preis ging an Professor Stefan Taube (Nr. 75) mit dem Thema: „Role of Norovirus Infection on the Pathology of Intestinal Inflammation in Mice“.
Das Programm des Symposiums können sie hier einsehen.