Intensivierte Therapie der rheumatoiden Arthritis zahlt sich aus
Neue Studienergebnisse belegen, dass die frühzeitige intensive Behandlung der rheumatoiden Arthritis mit engmaschigen Kontrollen der Krankheitsaktivität sowohl das Befinden als auch Blutwerte und radiologische Veränderungen äußerst positiv beeinflussen.
Auf dem diesjährigen Rheumatologenkongreß in Orlando stellte Dr. D. Porter aus Glasgow Ergebnisse einer Studie vor, die belegen, dass engmaschige Kontrollen von Krankheitsaktivität und Therapie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis sowohl zu einer nennenswerten Verbesserung der Beschwerden und der Gelenksfunktion als auch zu einer Verzögerung des Gelenkschadens führen.
In der Studie wurden 110 Patienten mit rheumatoider Arthritis eingeschlossen. Die eine Hälfte der Patienten erhielt die übliche medizinische Versorgung wie bisher. Die andere Hälfte wurde monatlich von einem Rheumatologen behandelt, der die Krankheitsaktivität und die laufende Therapie intensiv überwachte. Es wurden bestimmte Therapieziele formuliert. So sollte zum Beispiel die Anzahl der geschwollenen Gelenke unter 4 liegen, und die Blutsenkung in der ersten Stunde unter 16mm n.W.
Wurden diese Therapieziel nicht erreicht, erfolgte sofort eine Therapieumstellung in Form einer `step-up Strategie´. Das heißt es wurde zunächst mit einer Basistherapie mit Sulfasalazin begonnen. Bei ungenügender Wirksamkeit wurden Methotrexat und Hydroxychloroquin hinzugefügt. Nach Ausschöpfung der maximalen Dosierungen kam Cortison oder ein weiteres Basismedikament dazu. Außerdem wurde in betroffene Gelenke Cortison gespritzt.
Bereits nach drei Therapiemonaten hatte die intensiv betreut und behandelte Gruppe deutlich profitiert. Sowohl die Anzahl der geschwollenen Gelenke und Sehnen, als auch das Befinden und die radiologischen Veränderungen hatten sich in dieser Gruppe eindrucksvoll gebessert. Der Erfolg hielt über den Beobachtungszeitraum von 18 Monaten an.
Anmerkung: Sicherlich ist die intensivierte moderne Therapie auch mit mehr Nebenwirkungen verbunden. Daher ist die engmaschige Betreuung des Patienten durch einen rheumatologisch erfahrenen Arzt unabdingbare Voraussetzung für die Durchführung einer solchen Therapieform.
Quelle: Porter DR, Grigor C, Stirling A, et al. A randomized controlled trial of a strategy of tight control of disease activity in rheumatoid arthritis - outcome over 18 months. American College of Rheumatology Annual Meeting, October 2003, abstract #515.