Intensives Krafttraining schadet den Gelenken nicht
Ein intensives Krafttraining führt bei Patienten mit rheumatoider Arthritis nicht zu einer Verschlechterung der Gelenkschäden - auch dann nicht, wenn es über einen langen Zeitraum durchgeführt wird.
Im Rahmen einer holländischen Studie wurde der Einfluß von intensivem Krafttraining auf die im Röntgenbild darstellbaren Gelenkschäden der Hände und Füsse bei Patienten mit rheumatoider Arthritis untersucht. Dazu wurde der Zustand der Gelenke von zwei Patientengruppen über zwei Jahre hinweg verfolgt. Die erste Gruppe erhielt die übliche krankengymnastische Betreuung, die zweite Gruppe führte ein intensives Krafttraining durch. Nach zwei Jahren zeigten sich erstaunliche Unterschiede in beiden Gruppen. Die 136 intensiv trainierenden Patienten wiesen im Vergleich zu den 145 `normal´ Behandelten signifikant geringerer Gelenkschäden im Röntgenbild der Hände und Füsse auf. Dieser Unterschied war im Bereich der Füsse besonders deutlich. Unabhängig von der vorteilhaften Situation hinsichtlich der Gelenke, hatte die Kraftsportgruppe eine geringere Krankheitsaktivität und einen geringeren Verbrauch an Kortison.
Die Autoren dieser Studie kommen auf Grund ihrer Ergebnisse zu dem Fazit, dass intensives Kraftsporttraining bei Patienten mit rheumatoider Arthritis entgegen früherer Befürchtungen einen schützenden Effekt auf die Gelenke aus zu üben scheint. Das Fortschreiten radiologischer Gelenkschäden im Bereich der Hände und Füsse läßt sich durch Kraftsport besser bremsen als durch die übliche Krankengymnastik.
Literatur:
de Jong Z, Munneke M, Zwinderman AH, Kroon HM, Ronday KH, Lems WF, Dijkmans BA, Breedveld FC, Vliet Vlieland TP, Hazes JM, Huizinga TW.
Department of Rheumatology, Leiden University Medical Centre, Leiden, The NetherlandsLong term high intensity exercise and damage of small joints in rheumatoid arthritis.
Ann Rheum Dis. 2004 Nov;63(11):1399-405.