Infliximabterapie in einer Dosierung von 3mg/kg sicher und wirksam
Zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis ist eine niedrige Infliximabdosis mit 3mg/kg einer höheren Dosierung mit 10mg/kg bei nahezu gleicher Wirksamkeit bezüglich des Nebenwirkungsprofils überlegen.
Auf dem diesjährigen Treffen des `American College of Rheumatology´ in San Antonio präsentierte Dr. David Yocum (Universität Arizona, Tucson) erstmalig Daten einer Studie, die sich mit der langfristigen Therapiesicherheit und Wirksamkeit von Infliximab (Remicade, Centocor) in verschiedenen Dosierungen beschäftigte. Diese Studie, an der 1082 Patienten mit rheumatoider Arthritis teilnahmen, wurde von der Herstellerfirma von Centocor unterstützt. Sämtliche Studienteilnehmer litten zu Beginn der Studie an einer hohen Krankheitsaktivität trotz einer laufenden Methotrexat-Therapie.
Folgendes Studiedesign wurde gewählt: Zusätzlich zur Methotrexat-Therapie erhielten die Patienten entweder ein Placebo (Gruppe 1) oder Infliximab in der Dosierung von 3mg/kg oder 10mg/kg (Guppe 2 und 3). Zunächst wurde die Rate ernsthafter Nebenwirkungen nach 22 Therapiewochen untersucht. Nach der 22.ten Woche erhielten Patienten der Placebogruppe Infliximab in geringerer Dosierung (3mg/kg), während bei Patienten aus Gruppe 2, die nicht ausreichend auf die niedrige Infliximabdosis reagierten, eine Steigerung der Infliximabdosis bis zu 10mg/kg möglich war.
Nach 22 Wochen war die Rate der ernsthafter Nebenwirkungen unter Infliximab in einer Dosierung von 10mg/kg deutlich erhöht. Patienten aus Gruppe 2 (3mg/kg) erlitten ernsthafte Nebenwirkungen hingegen nicht häufiger als Patienten der Placebogruppe. Dieses Verhältnis änderte sich auch nach 54 Behandlungswochen nicht. Während bei 8.3% der Patienten aus Gruppe 3 (10mg/kg) eine schwere Nebenwirkung auftrat, waren es bei Patienten aus Gruppe 1 (Placebo) und 2 (3mg/kg)lediglich 3.6%. Am häufigsten handelte es sich um Lungenentzündungen und Tuberkulose.
Betrachtet man die Wirksamkeit der verschiedenen Behandlungsgruppen, so lies sich allenfalls ein geringer Vorteil der höheren Infliximabdosis nachweisen ( Erreichen von ACR 20: 26% Placebogruppe, 58% unter 3mg/kg und 61% unter 10mg/kg). Nur ein Drittel der Patienten aus Gruppe 2 verlangte ein Dosissteigerung, wobei eine Dosissteigerung auf 10mg/kg bei keinem notwendig wurde.
Zieht man ein Resümee aus diesen Studienergebnissen, so sieht man, dass die niedrige Infliximabdosis mit 3mg/kg bezüglich des Nebenwirkungsprofils deutlich besser abschneidet als die höhere Dosierung ohne dass ein wesentlicher Unterschied hinsichtlich der Wirksamkeit besteht.
Literatur:
1. Yocum D, Wolfe F, Rahman MU, et al. The safety and efficacy of infliximab in RA: 1-year Results of a large, randomized, placebo-controlled trial in patients with various comorbidities and background treatments as encountered in clinical practice. American College of Rheumatology 2004 meeting; October 16-21, 2004; San Antonio, TX; Abstract 1761.