IMuRA-Studie: Nachhaltige Schmerzlinderung durch Radon-Therapie
Eine wissenschaftliche Studie, an der sieben Radon-Kurzentren in Deutschland und Österreich teilnahmen, belegt eine signifikant erhöhte und nachhaltigere Linderung von Schmerzen als Vergleichsbehandlungen.
Die internationale, doppelblinde IMuRA-Studie wurde im Auftrag des Vereins EURADON von Mai 2009 bis Herbst 2010 bei sieben Radon-Kurzentren in Deutschland und Österreich unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Franke aus Bad Elster (Deutschland) durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich präsentiert und sind nun zur Veröffentilchung in einer wissenschaftlichen Publikation eingereicht. Ziel war es, „die Wirksamkeit von Radon-Behandlungsserien auf die Schmerzsituation bei Patienten mit chronischen Schmerzen im Stütz- und Bewegungsapparates zu untersuchen“, so Prof. Dr. Franke.
Über einen Zeitraum von neun Monaten wurden insgesamt 681 Patienten entweder mit Radonthermalbädern oder warmen Leitungswasser behandelt und in regelmäßigen Abständen (nach drei, sechs und neun Monaten) nachkontrolliert. So erhielt beispielsweise in Bad Zell (Österreich) die Hälfte der Teilnehmer eine Therapie mit zwölf Radon haltigen Wannenbädern bzw. zehn Radonstolleneinfahrten, die andere Hälfte eine vergleichbare radonfreie Behandlung, etwa mit Thermalwasser. Die Behandlung wurde doppelblind durchgeführt, d.h. es wussten weder die Patienten, noch Ärzte und Therapeuten in welchem Wasser behandelt wurde. Ausnahmen bildeten nur Patienten, die den Heilstollen besuchten [2].
„Die mit Radon behandelten Patienten erlebten eine deutlichere Schmerzreduktion als die anderen Patienten“, unterstreicht Maria Holzmann, ärztliche Leiterin des Gesundheitsresorts Lebensquell Bad Zell und führt weiter aus: „Die Überlegenheit der Radon-Behandlung wies zudem eine Nachhaltigkeit über die gesamte Beobachtungsdauer von neuen Monaten auf.“
Auch in den Radon-Zentren des Salzburger Landes, in Bad Gastein und Bad Hofgastein, waren die Studienergebnisse ähnlich. „Die Untersuchungen untermauern unsere jahrzehntelange Erfahrung nun mit einer groß angelegten Studie. Dies ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Etablierung der Radontherapie bei vielen schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates. Auch wenn der Wirkmechanismus noch nicht in allen Aspekten vollends geklärt ist, bestätigen mittlerweile viele Studien nachdrücklich ihre Wirkung“, meint etwa Bertram Hölzl, Chefarzt des Gasteiner Heilstollens. Dort erfolgt die Radonbehandlung im Inneren des Radhausberges, wo die Natur ein besonderes Heilklima geschaffen hat. Statt durch Bäder nehmen Patienten auf verschiedenen Therapiestationen, die sie durch einen Stollenzug erreichen, gasförmiges Radon über Haut und Lunge auf. Tropische Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit verbessern den Therapieeffekt.
Wolfgang Foisner, kurärztlicher Leiter in Bad Hofgastein, ergänzt: „Gemeinsam mit den anderen Radonzentren ist es nun gelungen, wissenschaftlich zu untermauern, was wir im Alltag immer wieder von unseren Patienten und Patientinnen bestätigt bekommen: Dass nämlich durch eine Radonkur sehr wohl auch eine markante Reduktion der Schmerzmitteleinnahme erreicht werden kann“.
Weitere Informationen zur Radon-Behandlung auf rheuma-online finden Sie hier.
Quellen/Literatur:
- Pressemitteilung Tourismus Bad Zell
- Thomas Franke: Internationale multizentrische randomisierte klinische Radon-Studie, Ärzte exklusiv, 8.2.2013