Immer mehr Apotheken müssen schließen
Für den Medikamentenkauf müssen Kunden immer weitere Wege zurücklegen. Denn: In Deutschland schließen immer mehr Apotheken. Allein im ersten Quartal 2017 schlossen 113 Pharmazien. Dem gegenüber stehen im gleichen Zeitraum lediglich 32 Eröffnungen. Dies teilt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) mit.
Momentan stellen 19.942 Apotheken die Arzneimittelversorgung in Deutschland sicher, Ende 2016 waren es noch 20.023. Auffällig ist laut ABDA, dass immer selbständige Apothekeninhaber ihre Geschäfte aufgeben. In Deutschland gilt das Fremd- und Mehrbesitzverbot, das es Apothekern erlaubt, neben der Hauptapotheke maximal noch drei Filialen in enger räumlicher Nähe bei voller Verantwortungsübernahme zu betreiben.
Sorgen bereitet den deutschen Apothekern auch, dass die flächendeckende Arzneimittelversorgung bald nicht mehr gewährleistet sein könnte. Schuld daran sei laut dem Präsidenten der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas Kiefer, die Uneinigkeit innerhalb der Regierung, ob der Versandhandel auf rezeptfreie Arzneimittel beschränkt und der Versand rezeptpflichtiger Arzneimittel verbietet werden muss.
Hintergrund: Seitdem der Europäische Gerichtshof im vergangenen Jahr entschieden hat, dass sich ausländische Versandhändler nicht mehr an die in Deutschland geltende Arzneimittelpreisbindung für rezeptpflichtige Arzneimittel halten müssen, haben die Apotheken vor Ort oft das Nachsehen in Bezug auf das Konkurrenzangebot aus dem Internet, obwohl dieses keine persönliche Beratung oder Nacht- und Notdienste leisten kann.
Mit Pressematerial der ABDA