IGeL-Monitor bewertet Stoßwellentherapie bei Fersenentzündung als "tendenziell positiv"
Der IGeL-Monitor analysiert so genannte "individuelle Gesundheitsleistungen". Hierbei handelt es sich um Leistungen, die nicht zum festgeschriebenen Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehören. Diese Leistungen muss der Patient häufig selbst zahlen. Eine weitere Leistung hat der Monitor nun als "tendenziell positiv" bewertet: Die Stoßwellentherapie kann bei einer anhaltenden Fersenentzündung Linderung verschaffen.
Während die Therapie mit den Schallstößen beim Tennisarm als "tendenziell negativ" und bei der Kalkschulter mit "unklar" bewertet wurde, kommt der IGeL-Monitor bei der Behandlung der Ferse auf ein positives Ergebnis bezüglich der Wirksamkeit. Zu erklären ist dieses Ergebnis dadurch, dass die Beschwerden unterschiedliche Ursachen haben, der Nutzen der Behandlung kann dadurch unterschiedlich ausfallen.
Besonders geeignet für eine Behandlung mit Schallstößen scheinen Fersenschmerzen zu sein. Fersenschmerzen entstehen dann, wenn der Fuß über längere Zeit stark belastet wird, und sich die Sehnen an der Fußsohle im Bereich der Ferse entzünden. Die übliche Behandlung sieht vor, die Ferse zu entlasten, damit sich die Entzündung über Monate zurückbildet.
Wenn die Schmerzen nicht besser werden, bieten Orthopäden auch eine Stoßwellentherapie an, bei der heftige Schallstöße die Heilung anregen sollen. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen Stoßwellentherapien nicht, außer für die Zertrümmerung von Nierensteinen. Als IGeL kostet die Behandlung in der Regel pro Sitzung zwischen 80 und mehreren hundert Euro und wird zwei- bis viermal wiederholt.
Dass die Umstände für die Stoßwellentherapie bei Fersenschmerzen offenbar besonders günstig sind, belegen die wissenschaftlichen Studien. Das relativ einheitliche Ergebnis: Werden Schallwellen mit hoher Energie eingesetzt, dann geht es etwa jedem zweiten Patienten nach einigen Wochen besser, das heißt, er hat deutlich weniger Schmerzen. Die Nebenwirkungen hingegen sind gering, schwere Nebenwirkungen sind keine bekannt.
Die IGeL "Stoßwellentherapie beim Fersensporn" ist die 35. Leistung, die im IGeL-Monitor bislang besprochen wurde, 31 Leistungen davon wurden auch bewertet: 0 "positiv", 4 "tendenziell positiv", 12 "unklar", 11 "tendenziell negativ", 4 "negativ".
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des IGeL-Monitors unter "IGeL A-Z".
Mit Pressematerial des IGeL-Monitors
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