Hydroxchloroquin kann in der Schwangerschaft bei Patientinnen mit Lupus Erythematodes eingesetzt werden.
Neuen Untersuchungsergebnissen zur Folge scheint der Einsatz von Hydroxychloroquin bei Frauen mit systemischem Lupus Erythematodes in der Schwangerschaft nicht zu schaden.
Hydroxchloroquin - bekannt unter dem Namen Quensyl - ist ein wirksames Medikament zur Behandlung des systemischem Lupus Erythematodes (SLE). Da das Medikament über den Mutterkuchen in das kindliche Blut übertritt, ist man bisher zurückhaltend mit dem Einsatz von Hydroxychloroquin in der Schwangerschaft.
Eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe um Dr. Nathalie Costedoat-Chalumeau vom Centre Hospitalier Universitaire Pitié-Salpétrière in Paris untersuchte den Einfluß von Hydroxchloroquin auf die Schwangerschaft und die Neugeborenen von Patientinnen mit SLE. Sie verglichen die Schwangerschaften von 90 SLE-Patientinnen die mit 200 oder 400mg Hydroxchloroquin pro Tag behandelt wurden mit Schwangerschaften von 53 unbehandelten Lupus-Patientinnen.
In beiden Gruppen unterschied sich weder die Anzahl der lebendgeborenen Kinder noch die Häufigkeit von Fehlbildungen. Auch die durchgeführten EKG-Befunde der Neugeborenen zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Im Verlauf berichteten weder Mütter noch Kinderärzte von Auffälligkeiten des Seh- oder Hörvermögens, des Wachstums oder der Entwicklung in der Hydroxchloroquin-Gruppe.
Auf Grund dieser Ergebnisse halten die Autoren den Einsatz von Hydroxchloroquin zur Therapie von Lupus-Patientinnen während der Schwangerschaft für vertretbar. Insbesondere da bekannt ist, dass das Absetzen von Hydroxchloroquin häufig Krankheitsschübe auslösen kann, die wiederum ihrerseits während einer Schwangerschaft zu Komplikationen führen können.
Literatur: Arthritis Rheum 2003;48:3207-3211.