Sonnencremes enthalten oft hormonell wirksame Substanzen
Für viele Urlauber sind Sonnenschutzmittel momentan ein unverzichtbares Utensil in der Tasche. Doch durch den UV-Schutz stecken in den Lotionen oft auch hormonell wirksame Chemikalien in den Produkten. Dies teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mit. Eingesetzt werden diese vor allem als Konservierungsmittel oder UV-Filter.
Aus einer in dieser Woche in Berlin veröffentlichen Studie des BUND geht hervor, dass nahezu jedes dritte Kosmetikprodukt in Deutschland enthält hormonell wirksame Chemikalien enthält.
Die Studie wertet Angaben zu den Inhaltsstoffen von insgesamt mehr als 60.000 Körperpflegeprodukten aus. Bei den Marktführern Beiersdorf und L'Oréal sind fast in jedem zweiten überprüften Produkt hormonell wirksame Chemikalien zu finden. Bei konventionellen Herstellern schnitten die Eigenmarken von dm mit 17 Prozent belasteten Produkten vergleichsweise gut ab. Naturkosmetik ist in der Regel unbelastet.
Die Verwendung der hormonell wirksamen Chemikalien ist legal, nach Angaben des BUND werden sie jedoch mit gesundheitlichen Problemen wie reduzierter Spermienqualität, verfrühter Pubertät und Brustkrebs in Verbindung gebracht. Besonders gefährdet sind Föten im Mutterleib, Kinder und Pubertierende, da sich deren Organe noch in sensiblen Entwicklungsphasen befinden.
Um Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, sich zu schützen, stellt der BUND eine gratis iPhone-App zur Verfügung. Mit der "ToxFox-App" können Verbraucher, den Barcode von Kosmetikprodukten scannen. Sie bekommen dann eine Auskunft darüber, ob hormonell wirksame Stoffe enthalten sind. Bei belasteten Produkten lässt sich über die App außerdem eine Protestmail an den Hersteller senden.
Mit Pressematerial vom BUND
Weitere Artikel zum Thema auf rheuma-online:
Sonnenschutz: Günstige Cremes schnitten im Test gut ab (05.07.2013)