Histologie der Koronararterien bei Patienten mit und ohne RA
Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Forscher der Mayo Clinic, Rochester, Minnesota, USA haben post mortem die Koronargefäße von Patienten mit und ohne RA, die an einer einer koronaren Herzerkrankung litten, untersucht, um eventuelle Unterschiede aufzudecken.
Für die Untersuchung standen Herzkranzgefäße von 41 RA-Patienten sowie von 82 vergleichbaren Patienten (Kontrolle) ohne RA, die zwischen 1985 und 2003 verstorben und autopsiert worden waren, zur Verfügung.
Ausgewertet wurde die Ausprägung der Stenose in jedem Gefäß und die Zahl der vulnerablen Plaques und akuten Koronarläsionen.
Die Patienten beider Gruppen waren in einem mittleren Alter von 79 Jahren verstorben, 61 % der Patienten waren weiblich.
Ein signifikanter Unterschied bei der Ausprägung der Stenosen oder der Zahl der akuten Koronarläsionen wurde nicht festgestellt.
In der Kontrollgruppe wurden jedoch bei 54% Läsionen der Hauptarterie Grad 3-4 gefunden. Diese Muster zeigten nur 7% der RA-Patienten. Instabile Plaques waren bei den RA-Patienten hingegen signifikant häufiger. In dieser Gruppe dominierten ebenfalls Entzündungszeichen.
Die Autoren sahen bei den RA-Patienten insgesamt weniger histologisch evidente Zeichen einer Atherosklerose, hingegen mehr Entzündungszeichen und instabile Plaques als bei den Patienten der Kontrollgruppe.
Sie schließen daraus, dass der Mechanismus, der hinter der Pathogenese der kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität steht, bei RA-Patienten anders abläuft als bei Patienten, die ausschließlich an einer KHK erkrankt sind.
Literatur und Link
Differences in Atherosclerotic Coronary Heart Disease Between Subjects with and without Rheumatoid Arthritis
MARIE-CHRISTINE AUBRY, HILAL MARADIT-KREMERS, MEGAN S. REINALDA, CYNTHIA S. CROWSON, WILLIAM D. EDWARDS, and SHERINE E. GABRIEL
J Rheumatol 2007;34:937–42