Hilfe und Spaß für Kinder und Jugendliche mit Rheuma
Die im August 2011 gegründete Kinder-Rheumahilfe München will die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Rheuma verbessern. Die Förderung eines Freizeitevents mit Suchhunden und "Transitions-Camps" für Teenager gehören zu den ersten Projekten.
Rheuma – Viele halten diese Erkrankung für ein typisches Leiden älterer Menschen. Doch auch Kleinkinder, Jugendliche und sogar Säuglinge sind von Rheuma betroffen.
In Deutschland leiden mindestens 20 000 Kinder und Jugendliche an Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis. Damit tritt die Krankheit in dieser Altersgruppe nach Angabender Kinder-Rheumahilfe München e.V. so häufig auf wie Diabetes oder Krebs.
Abenteuertag mit Suchhunden
Im Dezember erlebten elf an Rheuma erkrankte Kinder im Hochseilgarten in Utting bei München einen Abenteuertag mit ausgebildeten Suchhunden (reddogs e.V.).
"Diese Hunde sind leicht zugänglich, reagieren freundlich auf positive Kontaktaufnahme, regen aber auch zum Lachen, Spielen und Bewegen an", sagt Privatdozentin Dr. med. Annette Jansson, Vorstandsmitglied der neu gegründeten Kinder-Rheumahilfe München und Leiterin der Rheumatologie im Dr. von Haunerschen Kinderspital am Klinikum der Universität München.
Beim Abenteuertag in Utting ging es für die Acht- bis Sechzehnjährigen aber auch darum, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu gewinnen und Ängste und Grenzen zu überwinden. Unter Anleitung der Hundetrainer des K9-Suchhundezentrums Landsberg sowie der Klettertrainer des Hochseilgartens durften sie verschiedene Stationen durchlaufen: Trailen mit den Hunden sowie Trickdogging standen auf dem Programm.
Die Kinder lernten dabei die Rettungsarbeit mit den Suchhunden kennen und durften die Hunde bei der Suche nach einer versteckten Person führen oder sich gemeinsam mit dem Tier von einem Klettergerüst abseilen. Manöver wie diese kennen die Suchhunde aus der Bergrettung.
"Bei den Kindern sorgt das nicht nur für Begeisterung, es stärkt auch ihr Bewusstsein, dass sie tatsächlich viel mehr können, als sie sich oft zutrauen", so Jansson. Der Verein plant gemeinsam mit dem K9-Suchhundezentrum regelmäßige Veranstaltungen dieser Art in München und Umgebung.
"Transitions-Camp" im April 2012
Ein weiteres Projekt der Kinder-Rheumahilfe München ist das "Transitions-Camp" für rheumakranke Jugendliche. Das Freizeitangebot richtet sich an junge Rheumatiker im Übergang von der Kinder- in die Erwachsenenbehandlung.
"Gerade jugendliche Rheumapatienten fallen oft durch das Versorgungsnetz, da sie sich in der schwierigen Zeit der Pubertät am liebsten gar nicht mit ihrer Erkrankung beschäftigen möchten", so Jansson. In diesem Alter breche die Behandlung deshalb mitunter ab.
Beim dritten internationalen Transitions-Camp im April 2012 am Bodensee treffen die jungen Patienten andere Betroffene in ihrem Alter, tauschen sich aus und vernetzen sich. Sie treiben dort gemeinsam Sport, lernen aber auch Selbstverteidigungs-Techniken.
In Workshops beraten Experten die Teenager außerdem in Fragen zu Medikamenten und Therapien, aber auch zu Themen wie Ausbildung, Studium, Beruf, Sport, Liebe und Sexualität – und darin, wie diese sich mit einer Rheuma-Erkrankung vereinbaren lassen.
Das "Transitions-Camp" findet vom 27. bis 29. April 2012 statt.
Weitere Informationen und Impressionen erhalten Sie unter
http://www.kinder-rheumahilfe-muenchen.de
Weitere Texte zum Thema:
Mehr Unterstützung für Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit Rheuma