Heparin zur Therapie der Kopfschmerzen bei Antiphospholipid-Syndrom ?
Die Hoffnung, dass niedermolekulares Heparin eine Therapie der oft quälenden Kopfschmerzen im Rahmen eines Antiphospholipid-Syndroms darstellt, wurde durch neue Studienergebnisse zerstört.
Dr. G. Sanna vom St.Thomas Hospital in London berichtete am 22.April auf dem britischen Rheumatologenkongreß in Edinburgh von den Ergebnissen seiner Studie bei Patienten, die im Rahmen eines Antiphospholipid-Syndroms an quälenden Kopfschmerzen litten. Sanna knüpfte mit seiner Arbeit an frühere Studienergebnisse an, die die Hoffnungen erweckten, dass die Kopfschmerzen beim Antiphospholipid-Syndrom mit niedermolekularem Heparin (NMH) zu therapieren seien.
30 Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom, die unter chronischen Kopfschmerzen mit täglichen Attacken litten, nahmen an der Studie teil. Die eine Hälfte der Patienten erhielt zunächst täglich über zwei Wochen eine subcutane Heparinspritze. Nach einer Woche Pause erfolgte eine zweiwöchige Gabe mit einer Placebospritze täglich (das ist eine Spritze, die kein Medikament enthält).
Die andere Hälfte der Patienten wurde ebenso aber in umgekehrter Reihenfolge behandelt.
Die Studienteilnehmer führten ein tägliches Protokoll über die Häufigkeit der Kopfschemrzen, die Stärke und die Lebensqualität.
Es zeigte sich, dass es sowohl unter Heparin als auch unter Placebogabe zu einer Besserung in Bezug auf die Stärke und die Dauer der Kopfschmerzen kam. Die Heparinbehandlung war der Placebotherapie nicht überlegen. Auf die Lebensqualität selbst hatte weder Heparin noch Placebo einen Einfluß.
Diesen Studienergebnissen zur Folge handelt sich somit bei den früheren Arbeiten, die die positive Wirkung von Heparin auf die Kopfschmerzen beim Antiphospholipid-Syndrom beschrieben um den sogenannten Placeboeeffekt und nicht um die Wirkung des Heparins selbst.
Literatur: 1. Sanna G, Cuadrado MJ, Shariel M, Khamashta MA, Hughes GRV. Double blind, crossover randomized trial comparing low molecular weight heparin versus placebo in the treatment of chronic headache in patients with antiphospholoipid antibodies. Rheumatology 2004; 43(supplement 2):ii107.