Gesetzliche Krankenkassen erwirtschaften Überschüsse von über einer Milliarde Euro
Die Krankenkassen weisen in ihren vorläufigen Finanzergebnissen des ersten Halbjahrs 2013 einen Überschuss von rund 1,09 Millarde Euro aus. Dies teilte das Bundesgesundheitsministerium in dieser Woche in Berlin mit.
Demnach standen Einnahmen in Höhe von rund 97,7 Milliarden Euro Ausgaben in Höhe von rund 96,6 Milliarden Euro gegenüber. Weiter teilte das Ministerium mit, dass die Lage bei den Krankenkassen unterschiedlich sei. Dennoch profitierten alle Kassen von den günstigen Rahmenbedingungen. Bei einer differenzierten Betrachtung wiesen die Kassen unterschiedliche Überschüsse aus.
So erzielten die AOKen Überschüsse von insgesamt rund 623 Millionen Euro, die Ersatzkassen dagegen lediglich Überschüsse von insgesamt rund 81 Millionen Euro. Bei den kleineren Krankenkassenarten erzielten die Betriebskrankenkassen Überschüsse von 164 Millionen Euro, die Innungskrankenkassen von 150 Millionen Euro und die Knappschaft-Bahn-See von 77 Millionen Euro.
Dabeisei zu berücksichtigen, dass im ersten Halbjahr 2013 eine Reihe von Krankenkassen erstmals in einem nennenswerten Umfang von rund 182 Millionen Euro Ausgaben für die Ausschüttung von Prämien auswiesen, fast acht mal so viel wie im ersten Halbjahr 2012 (21 Mio. Euro). Die damit verbundenen Ausgaben der Krankenkassen, vor allem bei den Ersatzkassen, sowie dort weggefallene Zusatzbeiträge (rd. 130 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2012) erklären zu erheblichen Teilen den vergleichsweise geringen Überschuss dieser Krankenkassenart.
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums drohten der GKV zu Beginn der Legislaturperiode erhebliche Defizite. Ende Juni 2009 waren noch sechs von damals noch 182 Krankenkassen verschuldet; und weitere 41 Kassen hatten Finanzreserven unterhalb der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve von 25% einer Monatsausgabe.
Mitte 2013 gibt es keine verschuldete Krankenkasse mehr; bis auf einzelne kleinere Krankenkassen haben alle Krankenkassen die Mindestreserve überschritten. Bei etlichen Krankenkassen werden die Mindestreserven überschritten, und 7 ½ Millionen Mitglieder werden mittlerweile Prämien von ihren Krankenkassen erhalten.
2009 mussten die Patientinnen und Patienten einschließlich der Praxisgebühr rund fünf Milliarden Euro für Zuzahlungen aufbringen. 2013 wird sich dieser Betrag durch die Abschaffung der Praxisgebühr um 1,8 Milliarden Euro reduzieren. Zugleich konnten die Arztpraxen von unnötigem bürokratischen Aufwand befreit werden.
Mit Pressematerial des Bundesgesundheitsministeriums