Frühzeitige Behandlung verhindert Gelenkschäden - Moderne Forschung revolutioniert Rheumatherapie
Die medizinische Forschung hat die Behandlung rheumatischer Erkrankungen in den vergangenen Jahren revolutioniert. Erkenntnisse zu Ursachen und Verlauf verschiedener Rheumaformen haben zu Therapien geführt, die das Fortschreiten der Erkrankung stoppen und vielen Patienten dauerhaft eine hohe Lebensqualität ermöglichen. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine frühe Diagnose und fachärztliche Behandlung.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Fortschritte in der Rheumatherapie diskutieren Experten anlässlich des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) auf einer Vorab-Pressekonferenz. Diese findet am 24. August 2011 in München statt.
Rheumatoide Arthritis, Arthrose oder Gicht: Rheuma umfasst mehr als 100 verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparates. Erst in den vergangenen Jahren haben Forscher die verschiedenen Entstehungsmechanismen bis ins Detail entschlüsselt: von den genetischen Grundlagen über den Ablauf von Entzündungsreaktionen bis hin zur Gelenkzerstörung.
Diese Erkenntnisse aus der Wissenschaft flossen rasch in neue Therapieansätze ein. So identifizierten Forscher zum Beispiel zentrale Punkte von Entzündungsreaktionen. Auf diesem Wissen aufbauend, konnten dann gezielt Substanzen entwickelt werden, die die Entzündung an diesen entscheidenden Stellen blockieren – zum Beispiel Antikörper gegen den Schlüsselbotenstoff Tumor-Nekrose-Faktor (TNF).
„Mit modernen Medikamenten können wir heute nicht nur jede Gelenkzerstörung vermeiden, sondern vielen Patienten auch dauerhaft Symptomfreiheit ermöglichen“, betont Professor Dr. med. Hendrik Schulze-Koops, DGRh-Kongresspräsident und Leiter der Rheumaeinheit am Klinikum der Universität München. Das Spektrum der Erkrankungen, das die Ärzte gut behandeln können, wachse ständig. Mittlerweile umfasse es auch immer mehr seltene Rheumaformen, so der Experte.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist allerdings eine frühe Diagnose durch einen Rheumatologen. Dieser kann nicht nur die genaue rheumatische Erkrankung feststellen, sondern auch umgehend die optimale Therapie einleiten.
Um Früherkennung und Therapie zu verbessern, haben sich vielerorts niedergelassene Rheumatologen, rheumatologische Fachkliniken und universitäre Abteilungen für Rheumatologie zu Rheumazentren zusammengeschlossen. Zudem bieten viele Rheumakliniken und niedergelassene Fachärzte Sprechstunden zur Früharthritis an. Patienten erhalten hier binnen weniger Tage einen Termin.
„Durch diese Vernetzung und eine bessere Aufklärung der Bevölkerung gelingt es zunehmend, die mittlere Wartezeit vom Beginn der Symptome bis zum Besuch bei einem Rheumatologen von über einem Jahr auf idealerweise wenige Wochen zu senken“, sagt Schulze-Koops. „Je früher die Behandlung beginnt, desto eher können wir bleibende Schäden verhindern und den Patienten ein beschwerdefreies Leben ermöglichen.“
39. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh mit der 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) und der 21. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)
31. August bis 3. September 2011, ICM – Internationales Congress Center München
Das Kongressprogramm und weiterführende Informationen finden Interessierte im Internet unter www.dgrh-kongress.de.
Weitere Informationen zum DGRh-Kongress 2011 bei rheuma-online:
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39. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie vom 31. August bis 3. September 2011 - Vorprogramm und Anmeldeformular