Frauenquote bei RA entdeckt!
Bei Männern und Frauen vergeht unterschiedlich viel Zeit bis zur Erstbehandlung einer rheumatoiden Arthritis durch einen Facharzt!
Eine Studie in Norwegen untersuchte, wie lange es dauert, bis Frauen bzw. Männer nach den ersten Krankheitssymptomen rheumatologisch behandelt werden.
Die Zeit, die zwischen den ersten Symptomen und einem ersten Arztkontakt verging, wurde als „Patienten bedingte Verzögerung“ bezeichnet.
Der Zeitraum zwischen diesem ersten Arztkontakt und der Überweisung an eine rheumatologische Fachklinik wurde „Arzt bedingte Verzögerung“ genannt.
Die Zeitspanne, die dann noch verging, bis bei den Patienten eine rheumatologische Anamnese mit anschließendem Therapiebeginn durchgeführt wurde, bezeichneten die Studienärzte als „Krankenhaus bedingte Verzögerung“.
Die gesamte Verzögerungszeit zwischen Ausbruch der RA und rheumatologischer Erstuntersuchung lag bei 16 Wochen. Es gab dabei keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen.
Frauen wurden allerdings deutlich später als Männer in der Klinik behandelt (die „Arzt bedingte Verzögerung“ betrug hier 10 Wochen gegenüber 3 Wochen bei den Männern).
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Frauen mit früher rheumatoider Arthritis von ihren Ärzten wesentlich später als Männer an eine rheumatologische Fachklinik überwiesen wurden.
Bedenklich ist dies auch durch die Tatsache, dass wesentlich mehr Frauen als Männer von dieser Erkrankung betroffen sind. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache sollten die zuerst kontaktierten Ärzte (Allgemeinmediziner und Internisten) bei entsprechenden Symptomen öfter die Diagnose „Frühe rheumatoide Arthritis“ ins Auge fassen, um damit ihren Patientinnen eine optimale Therapie frühzeitig zu ermöglichen.
Insgesamt war aber für beide Geschlechter die Zeitdauer zwischen ersten Symptomen und fachärztlicher Betreuung immer noch länger, als die neuesten Empfehlungen zur Therapie der RA dies vorsehen.
Literatur
Women with early rheumatoid arthritis are referred later than men. Ø Palm and E Purinszky Department of Rheumatology, Østfold Hospital Sarpsborg, Roald Amundsens gate 17, N-1723 Sarpsborg, Norway. Annals of the Rheumatic Diseases 2005;64:1227-1228