Forschung an der Kerckhoff-Klinik bringt aufsehenerregende erste Ergebnisse zum Nutzen der Radon-Therapie bei rheumatoider Arthritis - Hohe Auszeichnung auf dem Rheumatologen-Kongress
Auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie wurde Prof. Dr. Uwe Lange, Rheumatologe an der Kerckhoff-Klinik, für seine Forschung zu den therapeutischen Effekten der so genannten Radonstollen- Hyperthermie bei rheumatoider Arthritis ausgezeichnet – Forschung kann erstmals molekulare Effekte nachweisen – Ergebnisse erregen internationale Aufmerksamkeit.
(BvT) „Die Forschungsergebnisse zur Radontherapie bei rheumatoider Arthritis sind wegweisend für das Verständnis und die Therapie dieser komplexen Erkrankung.
Außerdem ist die Zuerkennung dieses Preises an Prof. Lange auch deswegen von besonders großem Interesse, da seit vielen Jahren erstmals in Deutschland wieder eine Arbeit auf dem Gebiet der Physikalischen Medizin ausgezeichnet wurde“, kommentiert Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner, Chefarzt der Abteilung Rheumatologie und klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik, die Preisverleihung an Prof. Lange.
Der Leiter der Bereiche Physikalische Medizin und Osteologie an der Kerckhoff-Klinik war kürzlich auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie für seine Forschung zu den therapeutischen Effekten der Radonstollen-Hyperthermie bei rheumatoider Arthritis mit einem Preis gewürdigt worden.
Die Ergebnisse der Forschung, die Lange in Kooperation mit dem Radonheilstollen in Bad Hofgastein/Böckstein (Österreich) durchgeführt hat, zeigen, dass wiederholte Radonheilstollenbehandlungen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis - im Vergleich zu einer Kontrollgruppe - zu einer Abnahme entzündungsfördernder Moleküle führte.
Gleichzeitig kam es dabei zu einer Zunahme von Molekülen, die die Entzündungsprozesse unterdrücken. Dieser positive Einfluss der Radontherapie auf molekularer Ebene spiegelte sich klinisch in einer Abnahme der Schmerzmedikation wider.
„Der Effekt der Schmerzreduktion hält bis zu 3 Monate an und ermöglichte den Patienten, die Dosis an Schmerzmitteln deutlich zu verringern“, erläutert Lange die Ergebnisse. Zudem konnte auf molekularer Ebene erstmalig auch eine positive Beeinflussung des Knochenstoffwechsels gezeigt werden:
„Durch die Radontherapie werden im Knochenstoffwechsel die knochenaufbauenden Prozesse verstärkt und die knochenabbauenden Prozesse vermindert. Dadurch verringert sich das Risiko einer entzündungsbedingten Osteoporose“, so Lange.
Vergleichbare Resultate hatte Prof. Lange schon im letzten Jahr bei der so genannten ankylosierender Spondylitis, bekannt als Morbus Bechterew, feststellen können und international publiziert.
Für die rheumatoide Arthritis sind dies die weltweit ersten Resultate.„Nach dem Prof. Lange erst vor 2 Jahren auf die Kerckhoff-Stiftungsprofessur für Rheumatologie, Osteologie und Physikalische Medizin an der Universität in Gießen berufen wurde, freut es uns besonders, das innerhalb dieser kurzen Zeit solch durchgreifende und hochinteressanten Resultate auf dem Gebiet der Rheumatologie und Physikalischen Medizin erzielt werden konnten“, zeigt sich Prof. Müller-Ladner erfreut.
Bei der Radontherapie handelt es sich im Prinzip um eine niedrigstdosierte Strahlentherapie: Das leicht radioaktive, farb- und geruchlose Edelgas Radon kommt natürlicherweise in ehemaligen Bergwerksstollen vor und gelangt beim Aufenthalt, beim Baden oder Quellwassertrinken über Lunge und Haut in den Körper.
Dort verteilt es sich in gelöster Form, geht aber als Edelgas keinerlei chemische Bindung ein und kann leicht wieder abgeatmet werden. Die biologische Halbwertszeit beträgt etwa 15 bis 30 Minuten. Durch Verstärkung der Atmung (Hyperventilation) bei Erwärmung der Umgebungsluft und Herabsetzung des Luftdrucks, mit der eine Höhenlage simuliert wird, wird die Radonaufnahme begünstigt.
Bei der sogenannten Radonwärmetherapie (Radon- und Hyperthermie-Therapie) - einer Kombination aus leichter Erwärmung der Körpertemperatur über 37,5 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit – kann die Aufnahme von Radon über Haut und Lunge weiter gesteigert werden.
„Die immunstimulierende Wirkung von Radon ist schon lange bekannt. Mit den Forschungsergebnisse von Prof. Lange konnte nun erstmals gezeigt werden, dass Radon auch bei der rheumatiden Arthritis und beim Morbus Bechterew tatsächlich Effekte auf molekularer Ebene hat“, so Prof. Müller-Ladner abschließend.
Die Radon-Heilstollentherapie ist in Deutschland nur in Bad Kreuznach möglich.
Pressemitteilung
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Dr. Berend von Thülen
Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Christiane Brandt