FDA kritisiert Infliximab-Werbebroschüre der Firma Centocor
Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA kritisiert die Werbekampagne der Firma Centocor für Infliximab (Remicade) zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis. In einer mehrseitigen Broschüre sei von Heilungseffekten auf bereits vorhandene Schäden die Rede, die bislang wissenschaftlich nicht ausreichend belegt wären. Dagegen wären der Broschüre Informationen über mögliche Therapierisiken nur spärlich zu entnehmen.
Die amerikanische Zulassungsbehörde für Medikamente FDA (Food and Drug Administration) hält ein wachsames Auge auf die Werbung bereits zugelassener und etablierter Medikamente. So mußte sich die Herstellerfirma des Tumor Nekrose Faktor-Blockers Infliximab (Remicade) Centocor dem Vorwurf stellen, dass sie den TNF-Blocker in ihrer Werbekampagne zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis als sicherer und wirksamer anpreisen, als Ergebnisse großer Studien dies rechtfertigen würden. Der Gesamteindruck, den die ausführliche Werbebroschüre hervorrufe sei, dass Infliximab bereits entstandene radiologisch nachweisbare Schäden rückgängig machen bzw. heilen könne. Dabei sei bisher lediglich bewiesen, dass Infliximab den Krankheitsverlauf der rheumatoiden Arthritis verlangsamen und dem Auftreten von Schäden vorbeugen könne.
Ob Infliximab darüberhinaus in der Lage ist, bereits vorhandene Knochendefekte zu ` heilen´ wird in der Expertenwelt derzeit kontrovers diskutiert. Einige Daten der großen ATTRACT-Studie deuten auf einen derartigen `Heilungseffekt´ von Infliximab hin. Dennoch sei es laut FDA zum jetzigen Zeitpunkt zu früh, sich diese Erfolge auf die Fahne zu schreiben. Die FDA fordert die Herstellerfirma Centocor zu einer Stellungnahme diesbezüglich auf.