Familiäre Risiken für rheumatoide Arthritis und andere Autoimmmunerkrankungen
In dieser Studie wurde erstmals das familiäre Risiko für eine rheumatoide Arthritis (RA) mit dem Risiko für eine Vielzahl anderer Autoimmunerkrankungen in einer Population verglichen. Aufgrund der Daten muss man annehmen, dass hier ausgeprägte genetische Gemeinsamkeiten vorliegen.
Als zuverlässige Quelle wurde das schwedische „Multigeneration Register“ herangezogen, um die Zusammenhänge zwischen einem RA-Risiko und einem Risiko für 33 weitere Autoimmunerkrankungen bzw. verwandte Krankheiten abzuschätzen. Der untersuchte Personenkreis umfasste Eltern und deren Nachkommen, Geschwister, Zwillinge und Ehegatten.
Von insgesamt 447.704 Personen wurde bei 47.361 eine RA diagnostiziert. Das standardized incidence ratio* (SIR) betrug für die Nachkommen dieser Eltern 3,02; 4,64 für Geschwister, 9,31 für ganz Familien, 6,48 für Zwillinge und 1,17 für Ehegatten.
Signifikante Zusammenhänge zwischen dem familiären RA-Risiko der Eltern und einem Risiko bei deren Nachkommen bestanden für die ankylosierende Spondylitis (SIR 2,96), die lokalisierte Sklerodermie (SIR 2,40), das Sjögren Syndrom (SIR 2,25), den Systemischen Lupus erythematodes (SIR 2,13), die Systemische Sklerose (SIR 1,65), die Hashimoto Thyroiditis/Hypothyroidismus (SIR 1,54), die perniziöse Anämie (SIR 1,53), die Sarkoidose (SIR 1,40), die Psoriasis (SIR 1,36), die Wegener'sche Granulomatose (SIR 1,34) und für Asthma oder die Polymyalgia rheumatica (SIR 1,32).
*SIR ist die in einer Population beobachtete Inzidenz im Vergleich zu der erwarteten Inzidenz – ein statistisches Verfahren, das z. B. zur Einschätzung der Häufigkeit von Krebserkrankungen verwendet wird