Etanercept zeigt eine gute und schnelle Wirkung bei rheumatoider Arthritis
Biologika stehen weit vorne in der Therapie von rheumatoider Arthritis. In einer klinischen Studie konnte belegt werden, dass Etanercept (Enbrel) die röntgenologisch feststellbare Verschlechterung des Gesundheitszustandes stoppt.
Der Zeitpunkt des Einsatzes von modernen Biologika bei rheumatoider Arthritis ist derzeit zu spät. Es würde nämlich erst dann mit Biologika therapiert, wenn die Erkrankung schon weit fortgeschritten sei, erläuterte Prof. Joerg Prinz von der Ludwig-Maximilians-Universität München im Rahmen der Pressekonferenz „Progress and Promise – A Decade of Scientific Innovation“, veranstaltet von der Wyeth Pharma GmbH.
Dabei kann die Therapie mit TNF-alpha-Blockern wie Etanercept (Enbrel) die Progredienz der Krankheit stark verlangsamen oder sogar anhalten. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass sich schon nach zwei Wochen eine signifikante Verbesserung der Krankheit zeigt.
In einer Studie des University College Dublin wurden 870 Patienten, die an rheumatoider Arthritis oder Psoriasis-Arthritis leiden, mit Biologika behandelt. Sowohl der Krankheits-Aktivitäts-Index DAS28 (Disease Activity Score), der misst, wie hoch aktuell die Krankheitsaktivität der rheumatoiden Arthritis ist, als auch der HAQ (Health assessment questionnaire), der Auskunft über das Maß der Behinderung bei Alltagstätigkeiten gibt, sanken bedeutend.
Nicht nur die Studien, die belegen, dass Biologika schnell und gut wirken, sollen ein Anreiz dafür sein, früh mit einer Therapie zu beginnen.
Es ist auch wichtig, die Entzündungen früh zu stoppen, weil die rheumatoide Arthritis mit einer gesteigerten kardiovaskulären Morbidität und Mortalität verbunden ist. Das heißt, dass das Risiko an einem Herzinfarkt oder einer ischämischen Herzerkrankung zu erleiden, zweimal so hoch ist als bei anderen Formen der Arthritis, denen keine chronische Entzündung zugrunde liegt.
Eine Behandlung mit Biologika ist sehr teuer. Trotzdem lohnt es sich, wenn man, nach Professor Prinz, berücksichtige, dass durch den frühen Einsatz Behinderungen und die damit verbundene Arbeitsunfähigkeit hinausgezögert und teure Folgeerkrankungen vermeidet würden.
Quelle: Ärztliche Praxis Nr. 17, 24. April 2007