Es wurden 1.353 RA-Patienten nach dem Zufallsprinzip in 4 kontrollierten klinischen Studien beobachtet. Ein Studienarm erhielt Etanercept (Handelsname Enbrel), einer Methotrexat (MTX), einmal wurde eine Kombinationstherapie aus beiden Substanzen eingesetzt und eine Kontrollgruppe bekam Placebo (unwirksames Scheinmedikament).

Die rheumatoide Arthritis (RA) war entweder im Frühstadium, aber bisher durch Basismedikamente nicht ausreichend therapierbar oder bereits im Spätstadium. Zusätzlich gab es zwei Langzeitbeobachtungen mit insgesamt 1.049 Patienten. Die Patienten wurden in die beiden Altersgruppen bis 65 Jahre bzw. 65 Jahre und älter eingeteilt.

Die Anzahl von ernsten Nebenwirkungen zeigte eine Tendenz zu größerer Häufigkeit bei älteren Patienten, allerdings waren die Nebenwirkungen durch Etanercept in der Gruppe der Älteren nicht häufiger, als die durch Placebo oder Methotrexat hervor gerufenen.

Bei Betrachtung der Therapie-Wirksamkeit durch die Etanercept-Anwendung nach den Kriterien des ACR (ACR20-, ACR50- und ACR70-Response) wird deutlich, dass ältere Patienten etwas schlechter auf die Therapie ansprechen als jüngere. In beiden Altersgruppen kam es aber zur Verminderung der Krankheitsaktivität und zu Verbesserungen der Funktionsfähigkeit der betroffenen Gelenke. Eine Kombinationstherapie von Etanercept und Methotrexat zeigte dabei bessere Resultate, als die Monotherapie mit einem dieser beiden Medikamente.

Das röntgenologisch sichtbare Fortschreiten der Erkrankung verlangsamte sich in beiden Altersgruppen vergleichbar und war ebenfalls am deutlichsten unter der Kombinationstherapie verringert.

Der Einsatz von Etanercept ist also auch für ältere RA-Patienten empfehlenswert, auch wenn sie in etwas geringerem Maße auf die Therapie ansprechen, als jüngere.

Literatur

Bathon JM, Fleischmann RM, Van der Heijde D, Tesser JR, Peloso PM, Chon Y, White B. Safety and efficacy of etanercept treatment in elderly subjects with rheumatoid arthritis. J Rheumatol. 2006 Feb;33(2):234-43.