Entzündungsforschung in der Kinderrheumatologie - Rheuma bei Kindern verstehen und behandeln
Bei Kindern verlaufen entzündlich-rheumatische Erkrankungen mitunter schwerer als bei Erwachsenen. Entsprechend aggressiver muss deshalb häufig auch die Therapie sein. Neueste Erkenntnisse aus der Entzündungsforschung bei Kindern mit rheumatischen Erkrankungen stellen Experten auf dem 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in Köln vor.
Etwa 20.000 Kinder in Deutschland leiden unter entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Auslöser unkontrollierter Entzündungen kann unter anderem eine Überproduktion des Botenstoffs Interleukin-1β in den Zellen sein. In einem gesunden Immunsystem sorgt dieser dafür, dass die körpereigene Abwehr feindliche Zellen wie etwa Bakterien bekämpft.
Wird die körpereigene Abwehr mobilisiert, ohne dass fremde Erreger vorhanden sind, entwickelt sich diese Entzündung selbst zur Krankheit, zur Autoinflammation: „Der Körper unterhält bei autoinflammatorischen Syndromen ständig ungerichtete Abwehrreaktionen“, erläutert Professor Dr. med. Dirk Föll vom Universitätsklinikum Münster im Vorfeld des Kongresses.
Gerade bei jungen Patienten verlaufen entzündlich-rheumatische Erkrankungen nicht selten aggressiv. Sie ziehen neben den Gelenken häufig auch innere Organe in Mitleidenschaft. „Rheumakranke Kinder müssen daher medizinisch nicht – wie man meinen könnte – sanfter, sondern häufig sogar aggressiver als Erwachsene behandelt werden“, betont Kinderrheumatologe Föll.
Das heißt, sie bekommen dieselben Medikamente und wenn nötig sogar in kürzeren Abständen. Fortschritte der Entzündungsforschung in der Kinderrheumatologie diskutiert er im Rahmen des 37. Kongresses der DGRh in Köln. Weitere Informationen zum Kongress und zum wissenschaftlichen Programm finden Interessierte um Internet unter www.dgrh.de
Quelle: Pressemitteilung Kongress-Pressestelle DGRh
37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
mit der 19. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie
und der 23. Jahrestagung der Assoziation für Orthopädische Rheumatologie
23. bis 26. September 2009, Congress-Centrum Ost, Köln
Terminhinweis:
Freitag, 25.09.2009
Europasaal, 15:10 Uhr : Parvo B19 und Autoimmunität in der Kinderrheumatologie
Congress-Saal 2, 14:30 Uhr: Transition im RZ Bremen: Von der Kinderrheumatologie in die Erwachsenenrheumatologie
Samstag, 26.09.2009
Offenbachsaal, 09:00 Uhr; Kinderrheumatologie Prof. Dr. med. Gerd Horneff, St. Augustin
Offenbachsaal, 14:00 Uhr; Kinderrheumatologie Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz, Bremen