Entwarnung für Kaffeetrinker: Kein erhöhtes Knochenbruch-Risiko
Selbst größere Mengen von Kaffee sind unschädlich für die Knochen, zumindest was das Risiko für Knochenbrüche in der Folge von Knochenentkalkung (Osteoporose) angeht. Dieses Ergebnis einer sehr großen schwedischen Studie sollte für Kaffeeliebhaber beruhigend sein. Eine kleine Einschränkung bleibt: Ab vier Tassen Kaffee pro Tag ist mit einer leichten Abnahme der Knochendichte zu rechnen.
Alle Genüsse dieses Lebens stehen immer wieder aufs Neue unter dem Generalverdacht, daß sie das Risiko für alle möglichen Krankheiten erhöhen und im schlimmsten Fall gar das Leben verkürzen. Im Fall von Kaffeekonsum ist die Liste möglicher Folgen lang; dazu gehört der Verdacht, daß tägliche hohe Mengen von Kaffee das Risiko für Osteoporose (Knochenentkalkung) und osteoporosebedingte Knochenbrüche (osteoporotische Frakturen) erhöhen. Aus Schweden kommt nun eine gewisse Entwarnung. In einer großen Längsschnittstudie („Longitudinalstudie“) wurden 61.433 Frauen, die zwischen 1914 und 1948 geboren wurden, auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Osteoporose sowie osteoporotische Frakturen untersucht. Die Studie begann 1987 und umfaßte eine mittlere Beobachtungsdauer von 14 Jahren. Zu Studienbeginn waren die Teilnehmerinnen im Schnitt 50 bis 57 Jahre alt.
Weder bei kleineren regelmäßigen Kaffeemengen (bis 3 Tassen pro Tag) noch bei höheren Mengen (vier und mehr Tassen pro Tag) zeigte sich eine erhöhte Rate an Knochenbrüchen ingesamt oder speziell an Hüftgelenksbrüchen (Oberschenkelhalsfrakturen). Selbst bei sehr hohem Kaffeekonsum von acht und mehr Tassen pro Tag war das entsprechende Risiko nur gering und statistisch nicht signifikant erhöht.
Zu erwähnen ist allerdings, daß höherer Kaffeekonsum von vier und mehr Tassen pro Tag zu einer leichten Abnahme der Knochendichte führt. Im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkerinnen hatten die stärker kaffeetrinkenden Frauen eine um 4% niedrigere Knochendichte an der Lendenwirbelsäule und um 2% am Oberschenkelknochen. Andere mögliche Einflußgrößen wie z.B. Körpergewicht (BMI), Rauchen und Begleiterkrankungen waren dabei herausgerechnet worden.
Das Fazit: Wir dürfen unser Täßchen Kaffee weiter trinken, ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Referenz:
Helena Hallström, Liisa Byberg, Anders Glynn, Eva Warensjö Lemming, Alicja Wolk and Karl Michaëlsson: Long-term Coffee Consumption in Relation to Fracture Risk and Bone Mineral Density in Women American Journal of Epidemiology 2013, online first, 23. Juli 2013 Abstract