Empfängnisverhütung bei RA-Patienten im gebärfähigen Alter unter Immunsuppression
Wenn RA-Patient(inn)en im gebärfähigen Alter mit immunsupprimierenden Medikamenten behandelt werden, ist eine zuverlässige Empfängnisverhütung zwingend geboten. Inwieweit die Patienten ausreichend über diesen Sachverhalt aufgeklärt werden, haben Professor Monika Østensen und Kollegen jetzt untersucht.
Die Arbeitsgruppe des Universitätsspitals Bern verschickte hierzu postalisch zwei Umfragen an Patienten und an Rheumatologen.
Bei der Patientenumfrage reagierten 72% (170 von 237) der weiblichen und 40% (76 von 189) der männlichen Patienten auf die Umfrage: 49 Frauen und 47 Männer waren während der Jahre 2000-2005 mit Immunsuppressiva oder Biologicals behandelt worden.
84% der Frauen gaben an, korrekt über den Zusammenhang zwischen der Einnahme der Medikamente und der Notwendigkeit einer Empfängnisverhütung aufgeklärt worden zu sein. Bei den Männern hatte diese Aufklärung weniger zuverlässig stattgefunden.
Ein Drittel der Frauen und 50% der Männer, die mit Methotrexat (MTX) oder Leflunomid behandelt worden waren, berichteten, dass sie keinerlei kontrazeptive Maßnahmen ergriffen hätten.
Die Umfrage bei den Rheumatologen ergab, dass unter der Therapie mit Immunsuppressiva oder Biologicals 66 Schwangerschaften eingetreten waren, davon 73% mit positivem Ausgang. Immerhin 20% der Schwangerschaften waren jedoch unter MTX oder Leflunomid eingetreten.
Die Autoren stellen fest, dass bei zunehmender Anwendungen von Kombinationen mit MTX eine zuverlässige Aufklärung über die Empfängnisverhütung unerlässlich ist, um Schwangerschaften unter potenziell fetotoxischen Medikamenten zu vermeiden.
Link zum Abstract:
Therapy with Immunosuppressive Drugs and Biological Agents and Use of Contraception in Patients with Rheumatic Disease
MONIKA ØSTENSEN, MATHIAS von ESEBECK, and PETER M. VILLIGER
J Rheumatol 34: NO. 6 JUNE 2007:1266-9