EMA empfiehlt Zulassung von Kevzara (Wirkstoff: Sarilumab)
Die Arzneimittelkommission der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) hat Ende April die Zulassung von Kevzara (Wirkstoff: Sarilumab) für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis empfohlen.
Einmal monatlich tagt das wissenschaftliche Komitee für Humanarzneimittel (Committee for Medicinal Products for Human Use/CHMP) der EMA (European Medical Agency) und spricht im Anschluss eine Empfehlung aus, ob neue Arzneimittel zugelassen werden sollen bzw. ob eine bestehende Zulassung um weitere Indikationen erweitert werden soll. Die Empfehlung der CHMP wird dann an die Europäische Kommission weitergeleitet, die über die eigentliche Zulassung zu entscheiden hat.
In der Sitzung im April 2017 wurde die Empfehlung der Zulassung von Kevzara (Wirkstoff: Sarilumab) des Herstellers Sanofi-Aventis für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis empfohlen. Zielgruppe sind erwachsene Patienten mit RA, die auf eine vorhergehende Therapie mit mindestens einem DMARD nicht ausreichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Kevzara soll in Kombination mit Methotrexat verabreicht werden, kann jedoch auch als Monotherapie verwendet werden, wenn Methotrexat nicht vertragen wird.
Sarilumab ist ein vollständig humaner monoklonaler Antikörper gegen den IL-6-Rezeptor (IL-6R), also ein sogenannter Interleukin-6-Rezeptorantagonist. Interleukin-6 (IL-6) ist ein Botenstoff im Körper (ein sogenanntes Zytokin), der eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Entzündung spielt (siehe Artikel zu IL-6). Indem Sarilumab gegen den Rezeptor des IL-6 bindet, unterbricht es die Signalisierungskette der Entzündung im Körper, wodurch die Entzündung gehemmt wird. Aufgrund der Wirkungsweise zählt Sarilumab daher zu den biologischen Therapien (Biologika).
Kevzara wird als subkutane Injektion mit Fertigspritzen sowie Pens zur Verfügung stehen.