Einfluss von TNF-Inhibitoren auf die Inzidenz des keratinozytären Hautkrebses bei RA-Patienten: Langzeitergebnisse aus dem British Society for Rheumatology Biologics Register
Bei den Patienten aus dem British Society for Rheumatology Biologics Register, die wegen ihrer rheumatoiden Arthritis medikamentös behandelt wurden, trat insgesamt mehr Hautkrebs auf. Es wurde kein Hinweis darauf gefunden, dass die Behandlung mit TNF-Inhibitoren das Risiko für Basalzellkarzinome und Plattenzellepithelkarzinome erhöhte – das kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. RA-Patienten sollten Sonnenschutz verwenden und regelmäßig am Hautkrebs-Screening teilnehmen.
Ziel dieser Untersuchung war, das Risiko für einen keratinozytären Hautkrebs (Basalzellkarzinome, BCC, und Plattenzellepithelkarzinome, SCC) bei Patienten, die eine Therapie gegen ihre rheumatoide Arthritis (RA) erhielten, mit dem Risiko für diese Karzinome in der Allgemeinbevölkerung zu vergleichen. Außerdem sollte ermittelt werden, ob TNF-Inhibitoren dieses Risiko erhöhen.
Das British Society for Rheumatology Biologics Register ist eine prospektive, nationale Kohorte, die etabliert wurde, um die Sicherheit und Wirksamkeit von TNF-Inhibitoren über einen langen Zeitraum nachzuverfolgen. In die vorliegende Untersuchung wurden die Daten von Patienten eingeschlossen, die zwischen den Jahren 2001 und 2008 in diesem Register geführt wurden.
Die Daten von 11.881 RA-Patienten, die mit TNF-Inhibitoren (anti-TNF) behandelt wurden, wurden mit den Daten von 3.629 Patienten unter einer nicht-biologischen DMARD-Therapie (nb-DMARDs) verglichen, indem für jede Kohorte die standardisierten Inzidenzraten (SIR) berechnet wurde.
Im Vergleich zur englischen Bevölkerung waren die SIR in beiden Kohorten erhöht: SIR anti-TNF:1,72; nb-DMARDs: 1,83.
Bei Patienten ohne vorangegangene Krebserkrankungen der Haut betrug die Inzidenz für BCC pro 100.000 Patientenjahre 342 unter einer anti-TNF-Therapie und 407 unter nb-DMARDs.
Die Hazard Ratio (HR) unter TNF-Inhibitoren – bereinigt um die Therapiegewichtung – betrug 0,95 (95% CI 0,53 bis 1,71). Die Inzidenz für SSC pro 100.000 Patientenjahre lag bei: anti-TNF: 53 (95% CI 33 bis 79); nb-DMARD 43 (95% CI 12 bis 110); Die adjustierte HR betrug 1,16 (95% CI 0,35 bis 3,84).
Fazit:
Bei den Patienten aus dem British Society for Rheumatology Biologics Register, die wegen ihrer rheumatoiden Arthritis medikamentös behandelt wurden, trat insgesamt mehr Hautkrebs auf. Es wurde kein Hinweis darauf gefunden, dass die Behandlung mit TNF-Inhibitoren das Risiko für Basalzellkarzinome und Plattenzellepithelkarzinome erhöhte – das kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. RA-Patienten sollten Sonnenschutz verwenden und regelmäßig am Hautkrebs-Screening teilnehmen.
Literatur und Link
The influence of anti-TNF therapy upon incidence of keratinocyte skin cancer in patients with rheumatoid arthritis: longitudinal results from the British Society for Rheumatology Biologics Register
Louise K Mercer, Adele C Green, James B Galloway, Rebecca Davies, Mark Lunt, William G Dixon, Kath D Watson, British Society for Rheumatology Biologics Register Control Centre Consortium,
Deborah PM Symmons, Kimme L Hyrich1 on behalf of the British Society for Rheumatology Biologics Register
Ann Rheum Dis doi:10.1136/annrheumdis-2011-200622
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