Einfluss des Serotypus (Rheumafaktor und CCP Antikörper) zu Studienbeginn auf das klinische Ansprechen auf Rituximab: eine Metaanalyse
Auch wenn der Unterschied zwischen seronegativen und seropositiven Patienten in dieser Metaanalyse nicht stark ausgeprägt war, lässt das statistische Gesamtmodell erkennen, dass seropositive RA-Patienten besser auf Rituximab ansprechen als seronegative.
In den Studien, in denen der Zusammenhang zwischen serologischem Status (Rheumafaktor und / oder Antikörper gegen cyclische citrullinierte Peptide (CCP)) und dem Behandlungserfolg einer Rituximab Therapie bei Rheumatoider Arthritis (RA) untersucht wurde, waren durch die geringe Zahl seronegativer Patienten limitiert.
In dieser Metaanalyse wurden nun vier Placebo-kontrollierte, Phase II oder III klinische Studien ausgewertet. Der Wirksamkeitendpunkt war bei allen Untersuchungen die Veränderungen im DAS28-BSG nach 24 Wochen. Die Bestimmung des Serotypus und das Verfahren zum Umgang mit fehlenden Daten waren in den Studien einheitlich.
Die analysierte Population bestand aus 2.177 Patienten (Rituximab n=1.416; Placebo n=761). Die demografischen Daten und die Parameter für die Krankheitsaktivität waren über alle Studien ausgewogen.
Die Anwendung einer Metaanalyse mit fixen Effekten belegte den zusätzlichen Behandlungsnutzen mit Rituximab bei seropositiven Patienten: Die Reduktion des DAS28-BSG nach 24 Wochen betrug im Mittel 0,35 Einheiten (95% Konfidenzintervall 0,12 bis 0,84; n=1394) mehr als bei den seronegativen Patienten. Dieser Effekt wurde bei den Patienten unter Placebo nicht beobachtet.
Heterogenitätsindices ließen im Gesamtmodell signifikante Unklarheiten erkennen. Der HAQ-Score, die visuellen Analogskalen für Schmerzen, die Zahl der geschwollenen Gelenke und die ethnische Zugehörigkeit trugen wesentlich zu dieser Unklarheit bei. Zusätzliche Analysen ergaben, dass diese Effekte bei früher RA (Methotrexat-negativ) vorherrschten. Bei Patienten, bei denen einer oder mehr TBF-Inhibitoren versagt hatten, wurden dominante Effekte dokumentiert.
Fazit:
Auch wenn der Unterschied zwischen seronegativen und seropositiven Patienten nicht stark ausgeprägt war, lässt das Gesamtmodell erkennen, dass seropositive Patienten besser auf Rituximab ansprechen als seronegative.
Literatur und Links
Effect of baseline rheumatoid factor and anticitrullinated peptide antibody serotype on rituximab clinical response: a meta-analysis
John D Isaacs1, Stanley B Cohen2, Paul Emery3, Paul P Tak4,5, Jianmei Wang6, Guiyuan Lei6, Sarah Williams6, Preeti Lal7, Simon J Read6
Ann Rheum Dis 2013;72:329-336 doi:10.1136/annrheumdis-2011-201117
Abstract
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