Eine Kombinationstherapie mit Leflunomid (Arava) ist bei unzureichender Wirkung einer Arava-Monotherapie sinnvoller als der vollständige Wechsel auf ein anderes Basismedikament
Ein großer Teil der Patienten spricht auf eine Basistherapie mit Leflunomid (Arava) an. In der RELIEF-Studie erzielten von 969 eingangs rekrutierten Patienten 672 mindestens eine Ansprechrate von ACR-20, d.h. 77% aller Patienten (Prof. Maxime Dougados, Paris).
Die sogenannte Plateau-Efficacy, d.h. der Wert, ab dem sich die Wirksamkeit auch im Verlauf der weiteren Behandlung nicht mehr wesentlich verbessert, wird dabei relativ schnell erreicht. So kam es unter der Arava-Therapie bereits innerhalb von 4 Wochen zu einem starken Abfall der Entzündungswerte im Blut (CRP = c-reaktives Protein); für den Schmerz ist der entsprechende Zeitpunkt bei 8-12 Wochen anzugeben, für geschwollene Gelenke bei etwa 12 Wochen und für den Druckschmerz der Gelenke bei 12-16 Wochen.
13.2% der mit Leflunomid behandelten Patienten erreichten nach 24 Wochen eine komplette Remission (DAS-Wert < 2.6; vergleiche dazu auch unser OMORA-Programm, in dem der DAS erklärt wird und mit dem man online bei sich selber überprüfen kann, wie hoch die Krankheitsaktivität bei einem selber im Augenblick ist). Diese Remission hielt in den nächsten 24 Wochen, d.h. über den gesamten Studienverlauf von insgesamt 48 Wochen bzw. knapp ein Jahr, an.
26.3% wiesen nach den EULAR-DAS-Kriterien eine weitgehende Remission auf ("grüner Bereich" in unserem online-eDAS mit DAS-Werten < 3.2, siehe auch dazu das OMORA-Programm in rheuma-online).
Patienten mit einem unzureichenden Ansprechen auf eine alleinige Therapie mit Leflunomid wurden dann entweder mit einer Kombination aus Leflunomid und Sulfasalazin behandelt oder völlig auf Sulfasalazin umgestellt.
Dabei zeigte sich eine Überlegenheit der Kombinationstherapie gegenüber der Monotherapie mit Sulfasalazin alleine. Da die Ansprechrate auf die Eingangstherapie mit Leflunomid allerdings unerwartet gut war, war die nachfolgende Studie unter statistischen Gesichtspunkten "unterpowert", so dass zwischen den beiden oben genannten Studienarmen keine Signifikanz erreicht wurde. Die Einzelergebnisse und die klinische Bewertung der Daten deuten aber auf eine klinisch relevante Überlegenheit der Kombinationstherapie über die Sulfasalazin-Monotherapie.
Die Kombinationstherapie war dabei gut verträglich und wies keine höhere Nebenwirkungsrate auf als die Monotherapie mit Sulfasalazin alleine.
EULAR 2002, Stockholm, 15.06.2002, Symposium zur Basistherapie: "A new DMARD option for long-term treatment of rheumatoid arthritis: understanding the benefit and managing the risk" - A satellite symposium sponsored by an educational grant from Aventis